3. Ringversuch: Clobetasolpropionat-Lösung 16.07.2025 07:56 Uhr
Zum 1. August startet der dritte Rezeptur-Ringversuch des Jahres. Herzustellen ist eine Flüssige Zubereitung mit Clobetasolpropionat. Wie können Klumpen und Pulvernester vermieden werden? Ein Überblick.
Clobetasolpropionat gehört zu den stark wirksamen Kortikoiden der Klasse IV und wird in der Rezeptur unter anderem in Creme, Schaum und Lösungen zur Anwendung auf der Haut verarbeitet. Der Wirkstoff findet beispielsweise bei Psoriasis sowie akuten und chronischen Ekzemen Anwendung.
Die Rezeptursubstanz ist als weißes bis fast weißes, kristallines Pulver erhältlich und hat sein pH-Stabilitätsoptimum bei 3,2. Der rezeptierbare Bereich liegt bei pH 2 bis 5. Clobetasolpropionat ist praktisch unlöslich in Wasser und wenig löslich in Ethanol 96 Prozent.
Eine Clobetasolpropionat-Lösung kann hergestellt werden aus:
- Clobetasolpropionat 0,05 g
- Glycerol 85 Prozent 5,0 g
- Citronensäure 0,5 Prozent-Natriumcitrat 0,5 Prozent-Lösung 5,0 g
- Ethanol 70 Prozent ad 100,0 g
Der Wirkstoff unterliegt im neutralen und basischen Milieu einer Esterhydrolyse – daher ist der Citratpuffer nötig, der separat hergestellt wird.
Um bei der Herstellung Klumpen und Pulvernester zu vermeiden, sollte Clobetasolpropionat nicht mit Glycerol angerieben werden. Denn dieses dient nicht als Lösungsvermittler, sondern aufgrund der osmotischen Wirkung als Feuchthaltemittel für die Haut.
Die Lösung wird in einem Becherglas hergestellt und dazu im ersten Schritt Clobetasolpropionat in der Hälfte des Ethanols gelöst. Einwaagekorrekturfaktor beim Kortikoid nicht vergessen. Hat sich der Wirkstoff gelöst, werden der Citratpuffer und Glycerol hinzugegeben und mit Ethanol auf 100 g ergänzt.
Abgefüllt wird in eine Tropfflasche mit Pipette zum gezielten Auftragen der Rezeptur auf die betroffenen Hautstellen. Die Haltbarkeit der Lösung kann nun mit sechs Monaten angegeben werden.