Zyto-Apotheke: CDU-Abgeordneter informiert sich 19.06.2025 14:49 Uhr
Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an Krebs – versorgt werden sie dann unter anderem von Apotheken, die Zytostatika herstellen. Rick Ulbricht von der CDU, Mitglied des Sächsischen Landtages und des Gesundheitsausschusses, besuchte in dieser Woche auf Einladung des Sächsischen Apothekerverbandes (SAV) die auf Onkologie und Hämophilie spezialisierte Arkana Apotheke Leipzig. Dort erhielt er Einblick in den Herstellungsprozess der patientenindividuell angefertigten Infusionen.
„Die heutige Hospitation hat mir eindrucksvoll vor Augen geführt, wie komplex, sicherheitskritisch und verantwortungsvoll die Arbeit in modernen Apotheken ist – insbesondere im Bereich der Zytostatika-Herstellung. Ich bin dankbar für die Offenheit und die fachliche Tiefe dieses Einblicks“, sagte er anschließend. „Umso deutlicher wird, dass die Apotheken ein Rückgrat der wohnortnahen Versorgung sind und politische Entscheidungen deren Flächendeckung fest im Blick haben müssen.“
Auf seinem Instagram-Kanal fügte er dem noch Fotos im Kittel hinzu und zeigte seine Versuche in der Rezeptur, bei denen er zusammen mit Mitinhaberin Kornelia Witzel anpackte. Zudem schrieb er: „Besonders eindrucksvoll: die Herstellung von Zytostatika für Chemotherapien – direkt in der Apotheke, unter strengsten Bedingungen in speziellen Laboren. Präzision und Hygiene auf höchstem Niveau! Ich konnte mit dem Team sprechen, viele Fragen loswerden – und zum Abschluss sogar meine eigene Salbe anfertigen. Eine echte Praxiserfahrung.“
Der Tag habe ihm „wieder einmal klar gemacht, wie wichtig gut erreichbare und starke Apotheken vor Ort sind. Ein herzliches Dankeschön an Frau Witzel, Frau Kutter und das gesamte Team für den offenen Austausch und die spannenden Einblicke!“
Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes: „Der persönliche Besuch in den Apotheken ist essenziell für ein realistisches Bild der Situation vor Ort. Wir stehen vor großen strukturellen und finanziellen Herausforderungen, die wir nur mit einer fundierten gesundheitspolitischen Reform meistern können. Dass sich Mitglieder des Gesundheitsausschusses Zeit nehmen, um hinter die Kulissen zu blicken, ist ein wichtiges und ermutigendes Signal.“
Ebenfalls von der CDU besuchte Joachim Ebmeyer kürzlich in seinem Wahlkreis Herford Inhaber Jens Kosmiky. Es ging dabei um das Apothekensterben und seine Ursachen. Kosmiky, Vorstandsmitglied im Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL), diskutierte mit ihm mögliche Lösungen. Die neue Bundesregierung hat laut Ebmeyer diese Probleme erkannt, wie sich an entsprechender Stelle im Koalitionsvertrag erkennen lässt. Darin wurde die Absicht, das Apothekenhonorar auf 9,50 Euro anzuheben, festgehalten. „Das ist ein erster wichtiger Schritt, um das Apothekensterben aufzuhalten“, so Ebmeyer. Bürokratie müsse abgebaut werden, um zusätzlich Kosten zu sparen.