Bundesgesundheitsministerium

„Wir gehen an die Sektorengrenzen“ Julia Pradel, 21.01.2014 15:44 Uhr

Sektorengrenzen überwinden: Die Parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz (CDU) will sich für eine bessere Vernetzung der Leistungserbringer einsetzen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Die Große Koalition will die Leistungserbringer im Gesundheitswesen besser vernetzen und über mehr Transparenz die Qualität steigern. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Annette Widmann-Mauz (CDU), hat heute die Agenda der Gesundheitspolitik für die kommende Legislaturperiode vorgestellt.

„Revolutionäre Umbrüche wird es in der Gesundheitspolitik nicht geben, aber eine pragmatische Weiterentwicklung“, kündigte Widmann-Mauz beim Jahreskongress des Bundesverbands Managed Care (BMC) an. Es gehe darum „ein gutes System noch besser zu machen“.

Als eines von drei Hauptzielen nannte die CDU-Politikerin, mehr Qualität bei allen Leistungserbringern einzufordern. „Qualität soll der wichtigste Parameter werden“, so Widmann-Mauz. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat bereits die schnelle Gründung eines Qualitätsinstituts angekündigt.

Zweites Kernanliegen sei eine stärkere Patientenorientierung: Alle Bereiche müssten sich an den Bedürfnissen der Patienten ausrichten, so Widmann-Mauz. Patientenregister und Vergleichsportale sollten online verfügbar sein und so für mehr Transparenz sorgen. „Ziel ist ein ganzheitlicher Blick auf den Bedarf des Patienten“, so Widmann-Mauz.

Die Regierung traue sich außerdem an die Sektorengrenze, nahm die Staatssekretärin den Titel der Veranstaltung auf. Eine Verzahnung sei elementar wichtig, die Grenzen bei integrierter Versorgung und selektiver Versorgung müssten abgebaut werden. Zum Beispiel soll das Entlassmanagement erleichtert werden.

Noch in diesem Jahr werde die Große Koalition außerdem ein Präventionsgesetz vorlegen, kündigte Widmann-Mauz an. Offenbar will das nunmehr CDU-geführte BMG dabei auf die Vorarbeit des ehemaligen Gesundheitsministers Daniel Bahr (FDP) zurückgreifen. Es gebe eine gute Grundlage aus der vergangenen Legislatur, die nun ergänzt und erweitert werden könne, sagte Widmann-Mauz.

Auch zum Thema Telemedizin äußerte sich die Staatssekretärin noch: Diese sei ein Weg, um die flächendeckende Versorgung in ländlichen Gebieten sicher zu stellen.