Hausärztechef fordert Kompromiss

Weigeldt kritisiert Ende der Telefon-AU dpa, 01.06.2022 08:04 Uhr

Der Chef des Hausärzteverbands Ulrich Weigeldt fordert eine Fortsetzung der telefonischen Krankschreibung. Foto: Hausärzteverband
Berlin - 

Krankschreibungen wegen Erkältungsbeschwerden sind angesichts der entspannteren Corona-Lage vorerst nicht mehr generell auch per Telefon möglich. Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, äußerte Unverständnis darüber, dass die Regelung „ohne Not“ wieder abgeschafft werde.

Patientinnen und Patienten müssen ab diesem Mittwoch wieder in Arztpraxen gehen oder Videosprechstunden nutzen. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen (G-BA) hatte entschieden, eine zuvor mehrfach verlängerte Sonderregelung auslaufen zu lassen.

Das Gremium betonte zugleich, dass solche Sonderregelungen für bestimmte Regionen oder bundesweit wieder aktiviert werden könnten, sollte die Pandemie in den nächsten Monaten erneut an Fahrt gewinnen.

Telefonische Krankschreibungen waren seit Ende März 2020 fast durchgehend möglich gewesen. Dies sollte unnötige Kontakte reduzieren, um das Infektionsrisiko zu senken.

Weigeldt sagte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Die Telefon-Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung hat sich bewährt.“ Sie bringe den Hausarztpraxen „echte Entlastung“. Der Hausärztechef sprach sich dafür aus, die Krankschreibung per Telefon zumindest für Bestandspatienten weiterhin möglich zu machen.