Gesundheitsökonomie

Wasem wegen Auftragsstudie unter Druck APOTHEKE ADHOC, 09.08.2010 14:38 Uhr

Berlin - 

Professor Dr. Jürgen Wasem ist wegen einer Studie zur Rauchentwöhnung in die Kritik geraten. Der Gesundheitsökonom der Universität Duisburg-Essen hatte vorgerechnet, dass die Krankenkassen mit medikamentöser Entwöhnung von Rauchern mehr als 1000 Euro pro Patient sparen könnten, und gefordert, dass entsprechender Präparate künftig von den Krankenkassen erstattet werden sollen.

Weil der Pharmakonzern Pfizer die Studie finanziell unterstützt hatte, hinterfragte das Handelsblatt nach einer Presseveranstaltung des Unternehmens die Objektivität der Untersuchung. Pfizer ist Hersteller des Entwöhnungsmedikaments Champix.

Ein Sprecher des Pharmakonzerns bestätigte auf Nachfrage, dass Wasem die Studie im Auftrag und mit finanzieller Unterstützung von Pfizer durchgeführt hatte. Allerdings könne man garantieren, dass die Studie wissenschaftlich „absolut unabhängig“ ausgearbeitet worden sei.

Wasem hatte bereits in der Vergangenheit Studien vorgelegt, die von der Industrie gefördert wurden: Bei der mündlichen Verhandlung vor dem Europäischen Gerichtshof präsentierte DocMorris Erkenntnisse von Wasem zu den Apothekensystemen in Großbritannien und Norwegen. Finanzielle Unterstützung: DocMorris.