„Vier bis sechs Wochen“: Seyfarth fordert schnelle Honoraranpassung 30.07.2025 13:57 Uhr
Am Dienstag besuchte die hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) die Neue Apotheke in Elz. Vor Ort tauschte sie sich gemeinsam mit Apotheker Jan Köberer und dem Vorsitzenden des Hessischen Apothekerverbandes (HAV), Holger Seyfarth, über die aktuellen Herausforderungen der Branche aus. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken.
„Die Politik hat über viele Jahre hinweg die wirtschaftliche Realität der Apotheken weitgehend ignoriert“, so Seyfarth. Dabei stehe im Koalitionsvertrag ausdrücklich, dass eine Anpassung der Apothekenvergütung zeitnah geprüft und – wo möglich – kurzfristig per Verordnung umgesetzt werden solle. „Genau das muss jetzt passieren – und zwar innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen. Es wäre ein längst überfälliges und starkes Signal an die Apotheken im ganzen Land.“
Seit 2004 sei das Fixhonorar für Apotheken nur ein einziges Mal – im Jahr 2013 – um 25 Cent erhöht worden. In dieser Zeit seien aber die Betriebskosten für Personal, Energie, Mieten und Verwaltung massiv gestiegen. Der nun notwendige Inflationsausgleich sei keine Wohltat, sondern ein Beitrag zur Sicherung der wohnortnahen Versorgung, betonte Seyfarth.
Zusätzlich zur kurzfristigen Umsetzung der Honoraranpassung müssten auch die anderen im Koalitionsvertrag genannten Punkte gesetzlich aufgegriffen werden – insbesondere das sogenannte Skonto-Urteil und faire Rahmenbedingungen für den Versandhandel.
Im Gespräch sicherte der Verbandsvorsitzende der Ministerin die volle Unterstützung des Apothekerverbandes für die weitere politische Ausarbeitung und fachliche Begleitung eines Referentenentwurfs zu.