Pay-for-Performance

vfa: Gute Besserung, gute Preise 29.10.2025 17:28 Uhr

Berlin - 

Erfolgsabhängige Vergütungsmodelle für Arzneimittel (Pay-for-Performance) seien bereits in bestehenden Erstattungsrahmen nach dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) möglich. Zu diesem Schluss kommt der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) in einem aktuellen Impulspapier. Der vfa sieht die Möglichkeit, dass der GKV-Spitzenverband und die Hersteller die Vergütung künftig stärker am tatsächlichen Therapieerfolg ausrichten und zugleich Innovationen frühzeitig in die Versorgung bringen könnten.

„Wir brauchen eine Erstattung, die medizinischen Fortschritt aufnimmt und das Risiko mangelnden Therapieerfolges fair teilt“, erklärt Han Steutel, Präsident des vfa. „Pay-for-Performance ist dafür eine wichtige Option – wenn vereinbarte Erfolgskriterien klar messbar sind und die Vergütung daran anknüpft. In unserem Impulspapier zeigen wir Wege, wie dies konkret umgesetzt werden kann, sodass Krankenkassen und Pharmaunternehmen finanzielle Risiken teilen können.“

Verschiedene Modelle möglich

Bei Pay-for-Performance soll die Vergütung von Arzneimitteln direkt mit dem erzielten Therapieerfolg verknüpft werden. Denkbar seien dabei beispielsweise Modelle, bei denen Zahlungen schrittweise erfolgen und an die anhaltende Wirksamkeit geknüpft sind, Modelle mit Anpassung der Preise im Zeitverlauf in Abhängigkeit vom beobachteten Therapieerfolg oder solche, bei denen nachträgliche Korrekturen erfolgen können, falls die vereinbarten Behandlungsergebnisse nicht erreicht werden. Gemeinsam sei allen Ansätzen, dass sie den tatsächlichen Erfolg einer Therapie ins Zentrum stellen und eine Balance zwischen Innovation, einer hochwertigen Patientenversorgung und nachhaltiger Finanzierung schaffen, erklärt der vfa.

Fehlanreize im Risikopool

Obwohl solche Modelle bereits heute möglich seien, würden sie in der AMNOG-Praxis kaum zum Einsatz kommen. Den Grund dafür sieht der Verband vor allem in bestehenden Fehlanreizen im Risikopool des Risikostrukturausgleichs, die bestimmte erfolgsabhängige Vergütungsformen benachteiligen würden. Der vfa empfiehlt deshalb eine zeitnahe Umsetzung des Lösungsvorschlags des Bundesamts für Soziale Sicherung, um Pay-for-Performance zu erleichtern.

Konkret fordert der vfa die Anpassung des Risikopools zur Gleichbehandlung unterschiedlicher Vergütungsmodelle, eine gesetzliche Klarstellung, dass für Pay-for-Performance breite Ausgestaltungsmöglichkeiten im AMNOG bestünden und solche Ansätze alternativ vereinbart werden könnten, sowie die Stärkung der Dateninfrastruktur zur Erfolgsmessung.

„Pay-for-Performance kann so zu einem zentralen Baustein einer modernen Arzneimittelvergütung werden – mit messbarem Nutzen für Patientinnen und Patienten, Krankenkassen und das Gesundheitssystem“, ist der Verband überzeugt.