Festbeträge

"Unzumutbare Belastung für Hersteller" Désirée Kietzmann, 14.04.2008 15:58 Uhr

Berlin - 

Die Anpassung der Festbeträge durch die Kassen stößt auf heftige Kritik von Seiten der pharmazeutischen Industrie: „Die jetzige Absenkung zusätzlich zu den Rabattverträgen stellt eine nicht mehr akzeptable und unzumutbare Belastung für die Arzneimittelhersteller dar“, sagte Dr. Hermann Kortland vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) gegenüber APOTHEKE ADHOC. Die erneute Preisabsenkung sei für viele Firmen betriebswirtschaftlich nicht mehr zu leisten.

Als problematisch sieht Kortland die Entwicklung vor allem für kleine und mittelständische Hersteller an. „Die neuen Festbeträge werden kleine Unternehmen aus dem Markt kegeln“, sagte der Sprecher. Auch für die Patienten sieht Kortland negative Auswirkungen: „Die neuen Festbeträge sind so niedrig, dass die Industrie die Zuzahlungsbefreiungsgrenzen für viele Produkte nicht mehr bedienen können wird.“ Es werde ab 1. Juni deutlich weniger zuzahlungsbefreite Arzneimittel geben, sagt Kortland voraus.

Nachdem die Kassen im Dezember vergangenen Jahres angekündigt hatten, die Festbeträge für 59 Arzneimittelgruppen senken zu wollen, hatte die pharmazeutische Industrie Alarm geschlagen. Vier Verbände forderten die Krankenkassen dazu auf, im Jahr 2008 auf eine Anpassung der Festbeträge zu verzichten. Der Branchenverband Pro Generika warnte vor Personalkürzungen.