Gesundheitsreform

Union: Bei Apotheken sparen APOTHEKE ADHOC/dpa, 13.06.2010 16:31 Uhr

Berlin - 

Vom Systemwechsel zur Kostendämpfung: Den deutschen Apotheken droht nach der Neuausrichtung in der schwarz-gelben Gesundheitspolitik erhebliches Ungemach. Auf einer Klausurtagung am 14. Juni werden die Gesundheitsexperten von CDU und CSU gemeinsam über weitere Sparmaßnahmen debattieren. Wie am Sonntag bekannt wurde, werden die CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn und Rolf Koschorrek einen Sparkatalog mit Kürzungen von insgesamt 2,2 Milliarden Euro vorlegen.

Wie die Berliner Zeitung unter Bezugnahme auf ein Positionspapier der beiden Abgeordneten berichtet, sollen alleine durch eine Senkung der Großhandelsmarge und der Funktionsrabatte für Apotheken 400 Millionen Euro eingespart werden.

Denkbar ist, dass das vom Großhandelsverband Phagro vorgeschlagene Preismodell mit einer Pauschale und einem Aufschlag von 3,26 Prozent in den kommenden Wochen deutlich modifiziert wird. Bereits im März hatte Gesundheits-Staatssekretär Stefan Kapferer angekündigt, die Einkaufsrabatte der Apotheken mit der Umstellung des Großhandelshonorars zu kappen. „Wir wollen einen Teilbetrag, der heute in den Apotheken ankommt, umleiten.“ Über Details müssten die Koalitionsfraktionen laut Kapferer erst noch sprechen, so Kapferer damals.

Außerdem schlagen Spahn und Koschorrek laut Bericht eine Nullrunde bei den Verwaltungskosten der Kassen vor, was ein Einsparvolumen von 350 Millionen Euro bringen soll. Krankenhäuser sollen 650 Millionen Euro einsparen. Von Honorarkürzungen bei Ärzten und Zahnärzten erhoffen sich die Experten Einsparungen von mindestens 700 Millionen Euro schon 2011.

Die Koalitionsspitzen haben von Rösler und den Gesundheitsexperten der Koalition Einsparungen von mindestens vier Milliarden Euro verlangt. Einen Beitrag von rund 1,5 Milliarden Euro soll das bereits vereinbarte Arzneimittelsparpaket leisten. Der Restbetrag soll durch eine Reform des bisherigen Zusatzbeitrags aufgebracht werden, wie es in der Zeitung weiter heißt.