Dieter Dosquet von der Herzapotheke in Viersen hatte die Aktion initiiert. Über E-Mails hatte er seine Kollegen zum Warnstreik aufgerufen. „Eigentlich sollte es eine Solidaritätsbekundung zu den Protesten in Süddeutschland werden“, so Dosquet. Das hatte allerdings in der Kürze der Zeit nicht geklappt, weswegen die Aktion um eine Woche verschoben wurde.

Die Apotheker in der Nähe der niederländischen Grenze hatten Plakate und Flyer gedruckt und eine Anzeige in der lokalen Sonntagszeitung geschaltet. „Viele Leute dachten wohl, die Apotheken seien komplett geschlossen“, so Dosquet. Am Mittwoch sei relativ wenig los gewesen.

Diejenigen, die in Dosquets Apotheke kamen, zeigten jedoch Verständnis. „Warum haben Sie das nicht schon längst gemacht?“, sei eine häufige Frage gewesen. Wer noch nicht wusste, worum es geht, konnte sich in seiner Apotheke die Protestvideos von Ann-Katrin Kossendey ansehen. Auf einem Tisch hinter dem Eingang hatte Dosquet ein Laptop aufgestellt. Dort lief Kossendeys Youtube-Film in Endlosschleife.