Apothekenhonorar

Streikabfrage in Hessen APOTHEKE ADHOC, 22.08.2012 17:53 Uhr

Berlin - 

Während man in Berlin noch auf Gespräche hofft, formiert sich in den Ländern der Widerstand. Nicht mehr nur „Protestapotheker“ schlagen Krawall. In Hessen fragen Kammer und Verband bei ihren Mitgliedern die Streikbereitschaft ab. Bis Mittwoch müssen die Apotheker mitteilen, wie weit sie gehen würden.

Zur Auswahl stehen Kampfmaßnahmen im Allgemeinen und spezifische Aktionen: So werden die Apotheker gefragt, ob sie einen Tag lang alleine Dienst machen würden oder ihre Kunden nur durch die Notdienstglocke bedienen würden. Zur Abstimmung stehen auch Großdemonstrationen an zentralem Ort sowie Unterschriften- und Protestaktionen bei Kunden.

„Nur wenn sich eine breite Mehrheit der hessischen Apotheker dazu bereit erklärt, entsprechende Aktivitäten zu unterstützen, ist es sinnvoll, diese gegebenenfalls auch vorzubereiten“, schreiben Kammerpräsidentin Erika Fink und Verbandschef Dr. Peter Homann.

Die letzten großen Apothekerstreiks gab es übrigens Ende 2006: In Hamburg, Leipzig, München und Düsseldorf demonstrierten Apotheker gegen das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) und die Erhöhung des Kassenabschlags auf 2,30 Euro. Die letzten bekannten Aktionen sind Protestmärsche von Apothekern und Pharmaziestudenten in Leipzig, die Ein-Mann-Demo eines Apothekers vor dem Reichstag und der Zug mehrerer Protestapotheker vom Bundesrat zum ABDA-Haus. In Kiel hatten vor zwei Wochen 35 Apotheker gegen die geplante Honorarerhöhung demonstriert.