Stoff-Ahnis: Ambulantisierung konsequent vorantreiben 24.11.2025 12:36 Uhr
Der GKV-Spitzenverband, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) haben sich auf den Fallpauschalenkatalog (aG-DRG) für das kommende Jahr geeinigt. Im Zuge dieser Einigung wurde der sektorengleiche Vergütungskatalog (Hybrid-DRG-Katalog) für das Jahr 2026 deutlich ausgeweitet, um die Ambulantisierung stationär erbrachter Leistungen weiter zu fördern.
Die Einigung sei durch die späte Festlegung des Hybrid-DRG-Katalogs am 11. November durch den erweiterten Bewertungsausschuss erschwert. Diese Entscheidung war maßgeblich für den Abschluss des aG-DRG-Katalogs, da das Volumen der Hybrid-DRG-Fälle deutlich von rund 270.000 auf etwa eine Million Fälle ausgeweitet wurde.
Der Hybrid-DRG-Katalog regelt die Fallpauschalen, die unabhängig davon gezahlt werden, ob der Eingriff ambulant oder stationär erfolgt ist.
„Die Ausweitung der Hybrid-DRGs auf nunmehr eine Million Fälle ist ein überfälliger Schritt hin zu einer bedarfsgerechten Versorgung“, erklärt Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes. Um die Gesundheitsversorgung für die Beitragszahlenden finanzierbar zu halten, müsse die Ambulantisierung konsequent vorangetrieben werden. Es dürfe nicht länger das Prinzip „mehr Ressourcen für weniger Fälle“ gelten.
„Leistungen, die medizinisch sicher ambulant erbracht werden können, müssen aus dem teuren stationären Setting herausgelöst werden“, so Stoff-Ahnis. „Gleichzeitig erspart man damit den Versicherten unnötige stationäre Krankenhausaufenthalte.“ Der neue DRG-Fallpauschalenkatalog setze hierfür wichtige Impulse, wenngleich man bei der Konvergenz der Vergütungssysteme noch lange nicht am Ziel sei. Zudem sei in diesem Jahr der nachrichtliche Ausweis der Bewertungsrelationen für die Vorhaltekostenanteile neu.
Der aG-DRG-Katalog bildet seit 2004 die verbindliche Grundlage für die Abrechnung von laut GKV-Spitzenverband derzeit mehr als 17 Millionen stationären Fällen in deutschen Krankenhäusern und stellt Krankenhäusern sowie Krankenkassen die Basis für die anstehenden Budgetverhandlungen bereit.