Politikerin besucht Apotheke

SPD-Abgeordnete fordert Anreize für Apotheken Alexander Müller, 13.03.2023 14:46 Uhr

SPD-Landtagsabgeordnete Ellen Stock im Gespräch mit AKWL-Vorstandsmitglied Dr. Lars Ruwisch. Foto: AKWL
Berlin - 

Die SPD-Landtagsabgeordnete Ellen Stock war zu Gast bei Apotheker Dr. Lars Ruwisch, Inhaber der Hirsch-Apotheke am Markt in Lage und Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL). Unter anderem bei der Forderung nach einer Honoraranpassung sei Ruwisch auf offene Ohren bei der Politikerin gestoßen, teilt die AKWL mit.

Auch der Einführung einer regelmäßigen Pauschale für Apotheken habe Stock offen gegenübergestanden: „Ich wundere mich, dass es finanzielle Anreize für die Niederlassung von Ärzten gibt, aber keine vergleichbaren Programme für Apotheken, die wichtige soziale Institutionen sind“, so die SPD-Politikerin.

Zur aktuellen Problematik der Lieferengpässe sagte Stock: „Ob Fiebersäfte für Kinder, Antibiotika oder Medikamente zur Behandlung von Krebserkrankungen – die bestehenden Engpässe sind in den vergangenen Monaten ja leider an verschiedenen Stellen deutlich geworden.“ Ausbaden müssten das die Bürger:innen und Apotheker:innen, die teils immense Kraftanstrengungen unternehmen müssten, um doch irgendwo das benötigte Medikament zu bekommen.

Die Gründe dafür seien vielschichtig, „dennoch müssen wir sie in der Politik angehen. Wir müssen die Voraussetzungen und Anreize dafür schaffen, damit sich Hersteller breiter aufstellen und beispielsweise nicht nur von Lieferanten aus Fernost abhängig sind“, so Stock: Dass dazu „dicke Bretter gebohrt werden“ müssten, dürfe keine Ausrede sein. Schließlich gehe es um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger.

Ruwisch legte der Landtagsabgeordneten den Rückgang an Apotheken in ihrem Wahlkreis dar. „Mit jeder Schließung wird der Weg zur nächsten Apotheke weiter – ganz besonders in der Rund-um-die-Uhr-Versorgung im Nacht- und Notdienst“, warnt der Apotheker. Stock findet dies Zahlen „schon etwas erschreckend“. Das Apothekensterben dürfe nicht so weitergehen. Das Internet bietet aus ihrer Sicht keine echte Alternative: „Eine so kompetente Beratung wie vor Ort erhält man im Netz nämlich nicht.“