Gesundheitsfonds

Seehofer: Wechsel- und Pleitewelle APOTHEKE ADHOC, 10.09.2008 13:52 Uhr

Hamburg - 

Nach Einschätzung des Bundeslandwirtschaftsministers Horst Seehofer (CSU) werden nach der Einführung des einheitlichen Krankenkassenbeitrags Millionen Bundesbürger ihre Krankenversicherung wechseln. „Die Deutschen neigen nicht zu Kurzschlusshandlungen. Deswegen wird es in der Startphase nur einige Wechsler geben. Aber im Laufe der kommenden Jahre werden es Millionen sein“, sagte er der „Zeit“.

Der ehemalige Gesundheitsminister begründet seine Einschätzung damit, dass es bald Kassen geben werde, „die ihren Versicherten das Geld erstatten“, das Versicherte wegen der Reform zusätzlich an Beiträgen werden zahlen müssen. Allerdings erwartet er auch, dass viele Kassen dem größeren Konkurrenzdruck nicht standhalten können: In den kommenden zehn Jahren werde die Zahl der Krankenkassen auf unter hundert sinken, sagte er der „Zeit“.

Seehofer rechnet trotz der Warnungen zahlreicher Experten nur mit einem geringfügigen Anstieg der Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung. „Ich bin sicher, dass die Abgaben für sämtliche Sozialversicherungen zur Jahreswende nicht steigen.“ Die Regierung habe sich vorgenommen, die Sozialabgaben unter 40 Prozent zu halten, und dieses Ziel werde erreicht. Er widersprach damit Prognosen von Kassenmanagern und Gesundheitsexperten, die zuletzt eine Steigerung der Kassenbeiträge auf 15,5 oder 15,8 Prozent der Bruttolöhne vorhergesagt hatten.