Schätzerkreis: Keine einvernehmliche Prognose der GKV-Ausgaben 15.10.2025 17:36 Uhr
Der GKV-Schätzerkreis kam bei seiner Sitzung am 14. und 15. Oktober zu keiner einvernehmlichen Prognose der Höhe der Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung. Die abweichenden Einschätzungen lassen sich aus einer unterschiedlichen Bewertung der Ausgabenentwicklung im Jahr 2026 erklären. Bei der Schätzung der Einnahmen des Gesundheitsfonds sowie der Zahl der Versicherten und Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung für die Jahre 2025 und 2026 wurde Einvernehmen erzielt.
Für 2025 werden die Einnahmen des Gesundheitsfonds auf 299 Milliarden Euro geschätzt. Darin eingeschlossen sind der reguläre Bundeszuschuss in Höhe von 14,5 Milliarden Euro und ein ergänzender Bundeszuschuss zur Refinanzierung der Sofort-Transformationskosten der Krankenhäuser in Höhe von 1,5 Milliarden Euro – abzüglich des jeweiligen Anteils für die landwirtschaftliche Krankenkasse. Davon werden 660 Millionen Euro in diesem Jahr an die Krankenkassen zugewiesen. Außerdem wird ein Darlehen des Bundes an den Gesundheitsfonds in Höhe von 2,3 Milliarden Euro berücksichtigt, das in jährlichen Raten zurückzuzahlen ist. Die Rückzahlung startet ab dem Jahr 2029 und soll spätestens bis 31. Dezember 2033 andauern. Die fixierten Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds betragen entsprechend der rechtlichen Vorgaben unverändert 294,7 Milliarden Euro. Den Krankenkassen prognostizieren die Expert:innen Ausgaben in Höhe von 346,6 Milliarden Euro.
Für 2026 erwartet der Schätzerkreis Einnahmen des Gesundheitsfonds in Höhe von 312,3 Milliarden Euro. Auch hier sind in den Schätzungen der reguläre Bundeszuschuss in Höhe von 14,5 Milliarden Euro und ein ergänzender Bundeszuschuss zur Refinanzierung der Sofort-Transformationskosten der Krankenhäuser in Höhe von 2,5 Milliarden Euro abzüglich des jeweiligen Anteils für die landwirtschaftliche Krankenkasse enthalten. Und auch das Darlehen an den Gesundheitsfonds in Höhe von 2,3 Mrd. Euro findet Berücksichtigung. Allerdings wird für 2026 bei der Schätzung der Einnahmen des Gesundheitsfonds eine Zuführung aus der Liquiditätsreserve in Höhe von 826 Millionen Euro gemäß Haushaltsbegleitgesetz 2025 berücksichtigt.
„Hinsichtlich der erwarteten Ausgaben im Jahr 2026 konnte kein Einvernehmen erzielt werden“, teilt der GKV-Schätzerkreis mit. Die voraussichtlichen Ausgaben betragen nach Schätzung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) und des Bundesamts für Soziale Sicherung 369 Milliarden Euro. Der GKV-Spitzenverband erwartet Ausgaben in Höhe von 369,5 Milliarden Euro.
Aus den Schätzergebnissen für das Jahr 2026 ergibt sich ein rechnerischer durchschnittlicher Zusatzbeitragssatz in Höhe von 2,9 Prozent. Der tatsächlich erhobene Zusatzbeitragssatz obliegt der jeweiligen Krankenkasse. Veränderungen bei den Finanzreserven der gesetzlichen Krankenkassen werden bei der Schätzung des durchschnittlichen ausgabendeckenden Zusatzbeitragssatzes nicht berücksichtigt, heißt es.
Das BMG legt nach Auswertung der Ergebnisse des Schätzerkreises den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz für das Jahr 2026 fest und gibt ihn bis zum 1. November 2025 im Bundesanzeiger bekannt.