AOK-Retax

„Ich traue dem Frieden nicht“ Katharina Lübke, 19.09.2014 10:20 Uhr

DAV-Chef Fritz Becker sieht eine Einigung mit den Krankenkassen in weiter Entfernung. Foto: Christof Stache
München - 

In Sachen Null-Retax sieht Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV) eine Einigung mit den Krankenkassen in weiter Ferne. Seit zweieinhalb Jahren habe man mit dem GKV-Spitzenverband verhandelt. Im vergangenen Jahr glaubte man sich einem Kompromiss nahe. Jetzt müsse die Politik mit ins Boot.

Formale Fehler könnten geheilt werden, bestimmte Dinge sollten nicht mehr unter die Null-Retax fallen, so die Hoffnung. Interne Querelen innerhalb des GKV-Spitzenverbands hätten diese zunichte gemacht. „Da war alles hinfällig“, so Becker. „Wir finden einfach keinen Kompromiss.“

Becker betont, er sei ein klarer Befürworter der Selbstverwaltung. „Aber wenn es nicht funktioniert, müssen wir an die Politik herangehen.“ Diese wolle auch helfen, sehe jedoch Schwierigkeiten darin, nötige Änderungen in einen Gesetzestext zu fassen. Der DAV habe Vorschläge gemacht, wie eine entsprechende Formulierung aussehen könnte. Jetzt müsse man abwarten.

„Sie sehen ja, wir erhöhen den Druck von Tag zu Tag“, so Becker. „Und wir sehen einfach keine Chance im Moment, mit dem GKV-Spitzenverband auf eine Lösung zu kommen.“

Die Signale von der AOK, man sei verhandlungsbereit, nimmt Becker nicht ganz so ernst. „Ich bin da sehr vorsichtig.“ Die Sonne am Horizont könne sich ganz schnell wieder verdunkeln. „Im Moment traue ich dem Frieden noch nicht.“