Rabattverträge

Ratiopharm dominiert AOK-Ausschreibung Alexander Müller, 15.12.2009 18:33 Uhr

Berlin - 

Der größte Kuchen wird verteilt: Die AOK hat die Hersteller am vergangenen Freitag über ihr Abschneiden bei ihrer vierten Ausschreibung zu Rabattverträgen informiert. Abgeräumt hat nach Informationen von APOTHEKE ADHOC die Bietergemeinschaft aus Ratiopharm, CT Arzneimittel und AbZ Pharma. Bei mindestens 34 der 87 ausgeschriebenen Wirkstoffe hat die Gruppe in allen fünf Losgebieten den vorläufigen Zuschlag erhalten.

Auf Platz zwei folgt mit einigem Abstand die Hexal-Tochter 1A Pharma: Insgesamt 58 Zuschläge zu 13 Wirkstoffen gingen an 1A, die Konzernmutter Sandoz oder die Bietergemeinschaft aus beiden Unternehmen. Heumann, eine Tochter der indischen Torrent, hat mindestens 20 Lose gewonnen.

Stada und die Konzern-Tochter Aliud sollen dem Vernehmen nach dagegen weitestgehend - möglicherweise sogar vollständig - leer ausgegangen sein. Beim Konzern war bislang niemand zu einer Stellungnahme zu erreichen. Über die Gründe des vermeintlichen Scheiterns kann nur spekuliert werden.

Dass auch große Unternehmen an den Ausschreibungen scheitern können, hatte Ratiopharm bei der vorherigen AOK-Rabattrunde gezeigt. Wegen eines Formfehlers hatte der Ulmer Konzern keinen einzigen Zuschlag erhalten. Diesmal lief es deutlich besser für die zur Merckle-Gruppe gehörenden Hersteller.

Bei der AOK gewinnt pro Wirkstoff ein Hersteller den exklusiven Zuschlag in einem von fünf Losgebieten. Dabei kann ein Unternehmen auch sämtliche Regionallose für einen Wirkstoff gewinnen. Für die Industrie ist die gemeinsame Ausschreibung der Ortskrankenkassen besonders wichtig; immerhin geht es um die Versorgung von fast 40 Prozent aller GKV-Versicherten. Die neuen Verträge sollen im April in Kraft treten und zwei Jahre laufen.