Deutscher Apothekertag

Preis wettert gegen Versandhandel 16.09.2025 13:33 Uhr

Düsseldorf - 

Abda-Präsident Thomas Preis hat bei seiner Rede zum Deutschen Apothekertag (DAT) den Versandhandel massiv angegriffen. Dazu gab es großen Beifall.

Das gesetz- und verordnungswidrige Verhalten der ausländischen Versender sei ein inakzeptabler Zustand, so Preis in seiner Rede. Die Rosinenpickerei behindere und gefährde den Versorgungsauftrag der Apotheke. Wer sich in unserem Land nicht an geltendes Recht halte, müsse von der Arzneimittelversorgung ausgeschlossen werden. „Ohne Wenn und Aber! Dazu gibt es keine Alternative.“

Das sei ein zentrales Thema, das Apothekerinnen und Apotheker maximal beschäftige. „Dies ist ein völlig unakzeptabler Zustand. Dieses gesetzwidrige Verhalten hat nach dem BGH-Urteil vom 17. Juli dieses Jahres noch einmal in erschreckender Weise zugenommen. Diese Rosinenpickerei von Versandhändlern aus dem Ausland behindert und gefährdet massiv den Versorgungsauftrag unserer Vor-Ort-Apotheken.“

Immer mehr Menschen sagten: In keinem anderen Bereich lasse sich der Staat so auf der Nase herumtanzen wie beim Arzneiversand aus dem Ausland. „Von Länderlisten, über Regeln für den temperaturgesicherten Transport von Arzneimitteln bis zum Boniverbot gibt es zahlreiche Regelungen, die offensichtlich immer noch nicht ausreichen, um dem rüden und systemzerstörerischen Geschäftsgebaren ausländischer Versandhändler Einhalt zu gebieten.“

Das „übergriffige Verhalten“ ausländischer Versandhändler störe den öffentlichen Versorgungauftrag der Apotheken in Deutschland erheblich – „und ist für uns Apothekerinnen und Apotheker zu Recht maximal frustrierend, wettbewerbsverzerrend und für die Patientenversorgung massiv gefährdend“.

Auf der anderen Seite stünden die Apotheken vor Ort: „Sie können sich auf die Apotheken in Deutschland verlassen. Dazu stehen wir“, sagte Preis an Warken gewandt. Apotheken seien auf Eckpunkte gespannt. Der festgelegte Fahrplan laut Koalitionsvertrag müsse so schnell wie möglich umgesetzt werden.

Am Ende seiner Rede gab es stehende Ovationen.