Forderungen an Union und SPD

Preis: Gesundheit nicht als Unterabteilung 04.03.2025 08:01 Uhr

Berlin - 

Angesichts der laufenden Sondierungsgespräche hat Abda-Präsident Thomas Preis auf die Bedeutung der Vor-Ort-Apotheken hingewiesen. „Die Menschen in Deutschland brauchen eine gute wohnortnahe Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung durch Apotheken“, sagte er. Die Menschen bräuchten einen „verlässlichen Sozialstaat“. Die Abda will mit der neuen Regierung „zügig“ ins Gespräch kommen.

In der Koalitionsbildung müsse die Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung ein zentrales Thema sein, fordert Preis. „Die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung ist derzeit geprägt von Lieferengpässen und einer dramatisch sinkenden Apothekenzahl. Das macht die Versorgung immer komplizierter. Doch gerade mit Blick auf die alternde Bevölkerung, den medizinischen Fortschritt und die Digitalisierung brauchen die Menschen wohnortnah gestärkte und stabile Apotheken, die sie als erste Ansprechpartner im Gesundheitswesen stets nutzen können.“

Sofortprogramm für Apotheken

Union und SPD müssten die Apotheken mit einem Sofortprogramm „sehr schnell stabilisieren“, da in den vergangenen zwölf Jahren eine dramatische Unterfinanzierung der Apothekenbetriebe entstanden sei. Die Zahl der Apotheken in Deutschland hatte zuletzt ein Rekordtief erreicht. Zum Ende des Jahres 2024 gab es nur noch 17.041 Apotheken vor Ort, ein Rückgang von 530 Apotheken im Vorjahresvergleich.

Preis hob den Stellenwert der Gesundheitspolitik in den anstehenden Verhandlungen hervor: „Sollte sich herausstellen, dass Gesundheit künftig nur noch als Unterabteilung in einem Mega-Ministerium untergebracht wird, wäre dies keine gute Nachricht für die Bevölkerung. Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind angesichts des demografischen Wandels viel zu groß, um sie politisch nicht erstrangig zu behandeln.“

Abda will über neue Versorgungsangebote sprechen

Er kündigte an, mit der neuen Regierungskoalition zügig über neue Versorgungsangebote der Apotheken zu reden. „Um der enorm steigenden Nachfrage nach Versorgungsleistungen besser begegnen zu können, bereiten sich die Apotheken auch darauf vor, mehr Verantwortung im Bereich Prävention, Patientensteuerung, Pflege und Impfen zu übernehmen. Das geht aber nur mit gestärkten Apotheken“, so Preis.