Selbstbeteiligung

Praxisgebühr: Verbraucher appellieren an Merkel APOTHEKE ADHOC, 26.10.2012 18:28 Uhr

Unterschrift gegen Praxisgebühr: Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) unterstützt einen Internet-Appell gegen die 10 Euro. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert eine Abschaffung der Praxisgebühr. Um dem Nachdruck zu verleihen, unterstützt er einen Online-Appell, der sich an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer richtet. Innerhalb von 48 Stunden unterstützten mehr als 60.000 Menschen einen Aufruf im Internet.

„Ärzte sollen sich lieber mit den Patienten statt mit einer bürokratischen Praxisgebühr beschäftigen“, so vzbv-Vorstand Gerd Billen. Die Gebühr verhindere keine unnötigen Arztbesuche und sei eine Hürde für Kranke mit geringem Einkommen. „Die Abschaffung der Praxisgebühr kommt Verbrauchern direkt zugute.“

Eine allgemeine Senkung der Krankenkassenbeiträge sei hingegen der falsche Weg, so Billen. Dadurch würde sich die Situation derer, die jeden Cent zweimal umdrehen müssten nicht verbessern. „Eine allgemeine Beitragssenkung entlastet Menschen mit höherem Einkommen ungleich stärker als Geringverdiener.“

Der Appell wurde vom Kampagnennetzwerk Campact initiiert. „Der Überschuss der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) von mittlerweile 21 Milliarden Euro schafft den Spielraum, die Praxisgebühr endlich abzuschaffen“, heißt es darin.