EU-Apothekerverband

PGEU: Grippeimpfung in Apotheken – jetzt! APOTHEKE ADHOC, 02.09.2020 12:11 Uhr

In der Schweiz impfen Apotheker bereits seit einigen Jahren. Foto: Pharmasuisse
Berlin - 

Mit Blick auf Corona kommen Modellprojekte für Grippeimpfungen in Apotheken ein Jahr zu spät. Dennoch fordert der EU-Apothekerverband PGEU die Gesundheitsbehörden in Europa auf, gerade jetzt am Ball zu bleiben und Apotheken möglichst schnell als zusätzliche Anlaufstelle zu etablieren.

Das gleichzeitige Auftreten von Corona in Influenza werde die bereits angespannten Gesundheitsdienste enorm belasten, so PGEU. Die Umsetzung der Grippeschutzimpfung werde in Zeiten von Covid-19 eine besondere Herausforderung – und es sei höchste Zeit, wirksame Impfkampagnen durchzuführen, um insbesondere Risikogruppen zu schützen und Krankenhauseinweisungen zu verhindern.

PGEU fordert die Gesundheitsbehörden daher auf, die Zusammenarbeit mit den Apothekern und ihren Organisationen fortzusetzen und zu verstärken und die Apotheken vor Ort in ihre Impfstrategien zu integrieren.

„Wir können das Coronavirus noch nicht stoppen, aber wir können die schädlichen Auswirkungen einer Kombination aus Covid-19 und saisonaler Grippe auf die Gesundheitssysteme in den nächsten Monaten abmildern“, so PGEU-Präsident Duarte Santos. „Wir appellieren an die nationalen Regierungen, das öffentlich zugängliche Apothekennetz in ganz Europa zu nutzen, um effiziente Impfstrategien zu entwickeln und die Impfmöglichkeiten zu erweitern.“

Apotheker seien hochqualifizierte medizinische Fachkräfte und eine vertrauenswürdige Informationsquelle für die Menschen. Sie können eine Schlüsselrolle bei der Identifizierung von Risikopatienten – ältere Menschen, Chroniker, Patienten mit Immunschwäche – übernehmen und dazu beitragen, das Vertrauen der Öffentlichkeit in Impfungen zu stärken.

Apotheker sollten daher eng in die Planung von Grippeimpfprogrammen einbezogen werden und angemessene Unterstützung und Ressourcen für die Patientenversorgung erhalten. „Als Gesundheitsdienstleister an vorderster Front sollten sie auch in vorrangige Zugangsgruppen für den Grippeimpfstoff aufgenommen werden.“