PTA-Ausbildung

NRW-CDU hilft Apothekern Julia Pradel, 08.05.2013 12:59 Uhr

Arbeitsgruppe statt Zuschüsse: Der CDU-Politiker Peter Preuß will eine Arbeitsgruppe einrichten, um über die Zukunft der PTA-Ausbildung in Nordrhein-Westfalen zu diskutieren. Foto: Peter Preuß
Berlin - 

Im Streit um die Finanzierung der PTA-Ausbildung bekommen die Apotheker in Nordrhein-Westfalen Unterstützung von der CDU: Nachdem die Zuschüsse der Landesregierung zur PTA-Ausbildung gestrichen worden sind, hat der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Peter Preuß, gestern angekündigt, eine CDU-interne Arbeitsgruppe einzurichten. Dort soll die Zukunft der Ausbildung diskutiert werden.

Bisher hat das Land PTA-Schüler mit 73 Euro im Monat unterstützt. Das Schuldgeld, das die Schüler selbst zahlen, liegt durchschnittlich bei 120 Euro im Monat. Die Zuschüsse vom Land seien mit der Verabschiedung des Haushalts für 2013 im März gestrichen worden, erklärt Preuß. „Mich ärgert besonders, dass hier Mittel gestrichen wurden, ohne dass man sagt, wie es weiter geht“, sagt der CDU-Politiker.

Zwar sei im April eine Rechtsverordnung erlassen worden, die es den Apothekerkammern ermögliche, die PTA-Ausbildung zu finanzieren. Die Kammern hatten jedoch Bedenken angemeldet: Ein Gutachten hatte bestätigt, dass die Kammern als Körperschaften öffentlichen Rechts nicht finanziell an der Ausbildung mitwirken dürfen. Über diese Bedenken habe sich die Regierung jedoch hinweg gesetzt, kritisiert Preuß.

Offen ist also, wie es nach der Streichung der Zuschüsse weitergehen soll. Die Arbeitsgruppe der CDU-Landtagsfraktion soll sich damit befassen, wie die PTA-Ausbildung auch in Zukunft sichergestellt werden kann. Auch Vertreter der Apothekerorganisationen sollen dazu befragt werden. Man wolle ergebnisoffen über Alternativen sprechen, erklärt Preuß, etwa über die Ankopplung der Ausbildung an Berufskollegs – wie sie die Apotheker fordern – oder über eine duale Ausbildung.

Bei den Apothekern freut man sich über die Unterstützung: „Es ist gut, wenn sich auch die Parteien der Opposition engagieren“, sagt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR). „Eigentlich ist eine Lösung aber Aufgabe der Landesregierung.“

Auch mit der Regierung führe man Gespräche – bislang allerdings ohne Erfolg. Preis schätzt die Situation als „sehr schwierig“ ein: „Die Landesregierung steht unter Druck, einen verfassungsgemäßen Haushalt zu präsentieren.“

Dies sieht auch Preuß als Problem: Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis 90/Die Grünen) hatte immer wieder auf die Haushaltsdiskussionen und den Spardruck verwiesen. Der CDU-Politiker kann allerdings nicht nachvollziehen, warum einerseits die Studiengebühren abgeschafft und andererseits die Zuschüsse zur PTA-Ausbildung gestrichen wurden: „So darf der Apotheker gebührenfrei studieren, währen die PTA – die weniger verdient – für ihre Ausbildung zahlen muss.“