Aktion von Kammer und Verband

Nordrhein: Apotheken werden dunkel APOTHEKE ADHOC, 18.10.2022 17:04 Uhr

Die Apotheken in Nordrhein wollen aus Protest ihre Beleuchtung ausschalten. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Unter dem Motto „Da gehen die Lichter aus“ protestieren die Apotheken im Kammerbezirk Nordrhein morgen gegen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG).Die Apotheken an Rhein und Ruhr werden um 5 vor 12 die Beleuchtung ausschalten oder dimmen.

Das Spargesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird morgen noch einmal im Gesundheitsausschuss des Bundestags besprochen, bevor es dann am Donnerstag im Plenum verabschiedet werden soll. Für die Apotheken ist eine Erhöhung des Kassenabschlags von 1,77 auf 2 Euro vorgesehen und damit eine millionenschwere Belastung.

Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR), und Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann teilen in einer gemeinsamen Stellungnahme mit: „Wir haben heute nochmals mit Nachdruck die Bundestagsabgeordneten auf die schwierige betriebswirtschaftliche Situation von immer mehr Apotheken hingewiesen und vor der Beschlussfassung der bei den Apotheken geplanten Sparmaßnahmen gewarnt.“

Bundesrat unterstützt Apotheken

Im September habe der Bundesrat die geplanten Sparmaßnahmen bei den Apotheken abgelehnt und gewarnt, dass die Erhöhung des Kassenabschlags die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln gefährde. Doch der Gesetzgeber hält bislang an seinen Plänen fest.

Als Zeichen des Protestes wollen die Apotheken in Nordrhein daher ihre Ladenbeleuchtung ausschalten oder dimmen. „Dabei werden die Apotheken auch ihre Patienten und Kunden darüber informieren, dass auch sie Leidtragende der Sparmaßnahmen werden könnten, wenn noch mehr Apotheken schließen müssen und weniger Personal für Versorgung, Beratung und Betreuung zur Verfügung stehen“, verdeutlichen Preis und Hoffmann. Denn noch mehr Apothekenschließungen führten schließlich auch zu weiteren Wegen zur Apotheke und weniger Zeit für die Versorgung von Kranken und Schwachen in den Apotheken. Ganz besonders auch im Nacht- und Notdienst.