Landtagswahlen

Nord-FDP greift Rösler an APOTHEKE ADHOC/dpa, 15.04.2012 13:11 Uhr

Berlin - 

Drei Wochen vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat der Kieler FDP-Landesverband die Berliner Parteispitze attackiert: Der schleswig-holsteinische FDP-Vorsitzende, Heiner Garg, sagte in einem Bericht des „Hamburger Abendblattes“, er sei „tief enttäuscht“ über Parteichef Dr. Philipp Rösler. Als Bundesvorsitzender sei Rösler ein ganz anderer Mensch geworden, so der Kieler Gesundheitsminister.

 

In dem Bericht sagte Garg, der zugleich stellvertretender Ministerpräsident ist, dass Rösler seine Lockerheit und Authentizität verloren habe. „Auch seine Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, vermisse ich immer mehr.“ Wegen dieser Eigenschaften habe Rösler bei seiner Wahl als herzlicher und menschlicher Hoffnungsträger der Partei gegolten. „Ich würde mir wünschen, dass er diese Eigenschaften wieder mehr nach außen kehrt. Damit wäre sicherlich ein großer Schritt nach oben getan.“ Garg sagte weiter, die unklare Kommunikation habe einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass das erste Jahr von Rösler als Parteichef nicht besser gelaufen sei.

In Schleswig-Holstein finden am 6. Mai Landtagswahlen statt; die FDP muss befürchten, an der 5-Prozent-Hürde zu scheitern. Erst vor kurzem hatte Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki die Berliner Parteispitze scharf kritisiert und von einer „unterirdischen Kommunikation“ gesprochen. Kubicki war dabei auch mit dem neuen, von Rösler geprägten Leitbegriff „Wachstum“ hart ins Gericht gegangen.