GKV-Finanzen

Noch höherer Überschuss bei Kassen? dpa, 01.03.2012 08:38 Uhr

Berlin - 

KV45. So heißt die offzielle Statistik des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zu den Finanzen der Krankenkassen. Die Zahlen für das gesamte Jahr werden mit Spannung erwartet. Wie an der Börse werden erste Ergebnisse und Prognosen herumgereicht. Wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Kassenkreise berichtet, zeichnet sich bei den großen Krankenkassen ein höherer Milliardenüberschuss ab als bisher angenommen.

 

So erzielten Barmer GEK, Techniker Krankenkasse, DAK und die anderen Ersatzkassen gemeinsam einen Überschuss von rund 1,8 Milliarden Euro. Bei der AOK liegt der Überschuss voraussichtlich zwischen 1,2 und 1,3 Milliarden.

Seit Wochen debattieren Politik und Vertreter von Kassen, Ärzten und Kliniken zunehmend hitzig darüber, was mit den Milliardenreserven in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) geschehen soll. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hatte noch im Dezember die Einschätzung vertreten, „dass der Überschuss in den letzten Monaten des Jahres noch deutlich abschmilzt“.

Ein Sprecher des GKV-Spitzenverbandes betonte: „Die ersten Zahlen für das Gesamtjahr deuten darauf hin, dass die Überschüsse im vierten Quartal kaum noch gewachsen sind.“ Es sei deshalb richtig, wenn Krankenkassen ihre Rücklagen für schlechtere Zeiten auffüllten.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hatte jenen Kassen mit hohen Rücklagen nahegelegt, ihren Mitgliedern per Prämie etwas zurückzugeben. Doch auch die Geldsammelstelle der Kassen, der Gesundheitsfonds, hat Milliardenreserven. Zuletzt wuchs der Druck von Haushaltspolitikern der Koalition auf Bahr, von diesem Geld etwas dem Bundeshaushalt zum Schuldenabbau zur Verfügung zu stellen.