Apothekenhonorar

Niedersachsen: Streik und Unterschriftensammlung APOTHEKE ADHOC, 17.09.2012 14:04 Uhr

Berlin - 

In Niedersachsen geht der Protest der Apotheker weiter: Bevor am Mittwoch im Raum Salzgitter gestreikt wird, machen am Dienstag fast alle Apotheken im Landkreis Verden mobil: Mit einer „erweiterten Unterschriftensammlung“ wollen 37 der 42 Apotheken auf ihre finanzielle Situation aufmerksam machen.

„Diese Aktion wird vor dem selben Hintergrund stattfinden wie die Warnstreiks im Südwesten in der vergangenen Woche“, sagt Apotheker Stefan Bürger. „Es geht uns um eine Aufbesserung der 25 Cent“, sagt er weiter. Entweder werde über die Notdienstklappe bedient oder nur eine Kasse besetzt. Auf jeden Fall werde der Zugang zur Apotheke erschwert.

Jeder Kunde soll angesprochen und um eine Unterschrift gebeten werden. „Alle teilnehmenden Apotheken haben Unterschriftenlisten“, so Bürger. „Ich bin für den Erhalt der wohnortnahen Apotheke!“ steht auf den Listen. Nach der Aktion sollen die Unterschriften an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) geschickt werden.

 

 

Gemeinsam mit seinen Kollegen hat Bürger über das Wochenende die Aktion geplant. Man wolle die mediale Aufmerksamkeit der vergangenen Tage nutzen, sagt er. Im Achimer Kreisblatt haben die Apotheker für Dienstag eine Anzeige geschaltet. Mit Zahlenmaterial und Hintergrundinformationen solle das Thema redaktionell aufgearbeitet werden, so Bürger.

In Niedersachsen hatten sich bereits in der vergangenen Woche einzelne Apotheker an den Warnstreiks beteiligt, obwohl sich zuvor Kammerpräsidentin Magdalene Linz und Verbandschef Heinz-Günter Wolf offen gegen Streiks gestellt hatte.

Am Donnerstag hatte Wolf dann erklärt: „Die unterschiedlichen Protestaktionen in den Bundesländern, wie zum Beispiel die Postkartenaktion, die Unterschriftenlisten sowie die lokal begrenzten Protestmaßnahmen, die gestern auch von vielen Landapotheken in Niedersachsen ausgingen, konnten nicht nur der breiten Öffentlichkeit, sondern auch der Politik erfolgreich die Betroffenheit der Apotheken demonstrieren.“