Ab 3. November

Neuausrichtung im BMG – Apothekenbereich bleibt 10.10.2025 12:47 Uhr

Berlin - 

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will seine Strukturen neu ordnen. Nach den Pandemiejahren soll die Verwaltung schlanker, klarer und fokussierter werden. Ziel sei es, Themenfelder zu bündeln, Doppelstrukturen abzubauen und politische Prioritäten effizienter umzusetzen. Während viele Abteilungen zusammengelegt oder neu zugeschnitten werden, bleibt der Bereich für Arzneimittel, Medizinprodukte und Biotechnologie unverändert.

Ab dem 3. November soll der Umbau abgeschlossen sein und die neue Organisationsstruktur gelten. Insgesamt werden 19 Einzeleinheiten im Haus aufgelöst, darunter zwei Unterabteilungen, zwölf Referate, drei Projektgruppen, eine Stabsstelle und eine Task Force. Gleichzeitig soll nach den Plänen der Frauenanteil in Führungspositionen auf 50 Prozent erhöht werden.

Abteilung 1 „Arzneimittel, Medizinprodukte, Biotechnologie“

Die Abteilung unter Leitung von Thomas Müller bleibt im Wesentlichen unverändert mit den beiden Unterabteilungen 11 „Arzneimittel“ und 12 „Medizinprodukte, Apotheken, Betäubungsmittel“ – beide werden derzeit von Lars Nickel geleitet. Für das Referat 121 „Grundsatzfragen Apothekengesetz, Pharmaberufe, Apothekenbetrieb“ ist nach wie vor Thiemo Steinrücken zuständig.

Abteilung 2 „Gesundheitsversorgung, Krankenversicherung“

Die Leitung dieser wohl wichtigsten Abteilung im BMG hat kürzlich Barbara Geiger übernommen. Die Juristin war zuletzt am Bundessozialgericht und hat die Nachfolge von Michael Weller angetreten. Die Abteilung hat bei so ziemlich jeder Initiative ein Mitspracherecht, denn sobald die Krankenkassen von einem Vorhaben betroffen sind, muss die Abteilung eingebunden werden. Die Unterabteilung 21 „Gesundheitsversorgung, Krankenhauswesen“ leitet Johanna Sell, die Unterabteilung 22 „Krankenversicherung“ muss nach der Berufung von Katja Kohfeld zur Staatssekretärin neu besetzt werden.

Abteilung 3 „Prävention, Krankheitsbekämpfung, Öffentliche Gesundheit“

Die Abteilung von Dr. Silke Heinemann wird sich insbesondere den Infektionskrankheiten und nichtübertragbaren Krankheiten durch die Bündelung von medizinischem Sachverstand, der Gesundheitskommunikation und dem öffentlichen Handeln widmen. Die koordinierenden Fachaufsichten für Robert-Koch-Institut (RKI) und Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) werden der Abteilung ebenfalls zugeordnet.

Abteilung 4 „Pflegeversicherung, Berufe“

Der Abteilung unter der Leitung von Dr. Martin Schölkopf wird neben der Zuständigkeit für die soziale Pflegeversicherung in Unterabteilung 41 zusätzlich das Beruferecht in Unterabteilung 42 übertragen. Damit werden die Wechselwirkung zwischen ambulanter und stationärer Pflege, Modellvorhaben zur Weiterentwicklung von Gesundheitsberufen und die jeweilige rechtliche Grundlage zusammengebracht.

Abteilung 5 „Digitalisierung und Innovation“

Die Abteilung unter der Leitung von Dr. Susanne Ozegowski bleibt mit den Unterabteilungen 51 „Neue Technologien, Daten und Forschung“ (Thomas Renner) sowie 52 „Digitale Versorgung, Gematik“ (Sebastian Zilch) unverändert. Bereits vor einigen Wochen wurde die Abteilung um das Referat Ressortforschung verstärkt.

Abteilung 6 „Gesundheitssicherheit, Resilienz, Internationales, Europa“

Die Einheit wird fachlich neu ausgerichtet und soll mit den Unterabteilungen 61 „Gesundheitssicherheit, Resilienz“ und 61 „Europäische und internationale Gesundheitspolitik“ den Wechselwirkungen zwischen diesen Themen Rechnung tragen. Die Leitung dieser Abteilung wird Dr. Katja Pohlmann übernehmen, die in den vergangenen Jahren vielfältige Führungserfahrungen in Bundeskanzleramt und Bundesentwicklungsministerium (BMZ) sowie Expertise auf dem Gebiet der multinationalen Zusammenarbeit – zuletzt auch insbesondere im Bereich „Global Health“ – gesammelt hat. Ressortchefin Nina Warken dankte der bisherigen Abteilungsleiterin Dr. Ute Teichert, die in den vergangenen Jahren insbesondere Themen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes Public Health stärker in die Arbeit des BMG verankert habe.

Zentralabteilung

Die Zentralabteilung unter Heiko Rottmann-Großner soll künftig nur noch aus zwei Unterabteilungen bestehen: Z1: „Personal, Haushalt, Organisation“ und Z 2 „Innerer Dienst, IT, Justiziariat“. Bisher waren es drei Unterabteilungen: „Zentrale Verwaltung I“, Zentrale Verwaltung II“ und „Europäische und internationale Gesundheitspolitik“. Sie wird entsprechend von 22 auf insgesamt 13 Referate reduziert, beispielsweise da Europäische und internationale Gesundheitspolitik zukünftig in das Aufgabenfeld der Abteilung 6 wandern soll. Auch in der der Abteilung zugehörenden Gruppe für Rechtsangelegenheiten werden die bislang vier Referate zu drei zusammengefasst. Die Abteilung soll sich laut BMG auf den übergeordneten Sachzusammenhang der Verwaltungstätigkeiten fokussieren.

Leitungsabteilung

Der Publizist Dr. Georg Milde wurde im Juni zum Leiter der Leitungsabteilung ernannt. Er übernahm die Position vom Sozialdemokraten Boris Velter. Hier gibt es neun zentrale Referate, darunter die Bereiche Presse und Öffentlichkeitarbeit. Als Pressesprecher hatte Hannes Böckler zuletzt die Nachfolge von Hanno Kautz angetreten.