Interessenvertretung

MVDA tritt BVDAK bei – Ansage an Abda APOTHEKE ADHOC, 29.09.2021 12:18 Uhr

König der Kooperationen: Nach dem Beitritt des MVDA will der BVDAK-Vorsitzende Dr. Stefan Hartmann als Interessenvertreter mitmischen. Foto: BVDAK/Höck
Berlin - 

Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) hat ein neues Schwergewicht als Mitglied gewonnen – und sieht sich nun erst recht als Alternative zur Abda.

Mit dem Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) ist im September 2021 eine weitere große Kooperation dem BVDAK beigetreten. Damit zählt der Verband mittlerweile 25 Verbünde mit insgesamt knapp 10.000 Apotheken zu seinen Mitglieden. „Der MVDA hat in den vielen Jahren seiner Tätigkeit unter Beweis gestellt, welche Kraft aus kooperativem Handeln für jede Einzelapotheke entsteht. Im BVDAK wird dieser Erfolgsweg mit der Unterstützung zahlreicher Kooperationen nun auch gemeinsam weitergeführt“, freut sich Verbandschef Dr. Stefan Hartmann über den Neuzugang. „Gemeinsam mit dem MVDA wird sich der BVDAK von nun an für die wirtschaftliche Stärke der Vorort-Apotheken einsetzen.“

„Ich sehe in der Zusammenarbeit von BVDAK und MVDA in dem sich derzeit rasant wandelnden Markt eine notwendige und zielführende Bündelung der politischen Kräfte. Sowohl die Gremien des BVDAK als auch die unseres Vereins engagieren sich seit vielen Jahren erfolgreich für die Wahrnehmbarkeit der Interessen der stationären inhabergeführten Apotheken im gesundheitspolitischen Berlin. Wir wollen aktiv die Zukunftsfähigkeit unseres Berufsstandes gestalten und sichern“, erklärt MVDA-Präsidentin Gabriela Hame-Fischer zum Beitritt.

Als „Interessensvertretung der inhabergeführten Apotheken in vernetzter Form“ will der BVDAK noch stärker Einfluss auf Politik und Markt nehmen. Allein aufgrund der nun vergrößerten Mitgliederzahl könne man sich deutlich erkennbar für eine Verbesserung der wohnortnahen Versorgung einsetzen. „Dabei stehen Innovationen zur Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgung auf der Basis fairer Preise und realistischer Honorare im Mittelpunkt. Kernelement der gemeinsamen Aktivitäten werden kundenorientierte Digitalisierungsinstrumente über das E-Rezept hinaus sein, um die hochwertige Versorgung vor Ort sicherzustellen“, so der BVDAK.

Die derzeitige Standesvertretung könne in zu vielen Fällen keinen erfolgreichen Schutz vor den großen Playern im Arzneimittelmarkt bieten, weil sie einerseits auf den langsamsten Vertreter im Fortschrittszug Rücksicht nehme und andererseits keine relevante Durchsetzungskraft der wichtigsten Ziele mehr erkennen lasse, so Hartmann. Ergebnisse seien ein ungebremster Rückgang der Zahl der Apothekenbetriebe und ein in den nächsten Jahren drohender Verlust von Pharmazeuten als Angestellte oder Inhaber von Apothekenbetrieben. „Die geringe Wahlbeteiligung bei Vertreterwahlen spricht hier Bände!“

„Der BVDAK mit seinen nun fast 10.000 Mitgliedern kann sich mit einer Stimme für die wirtschaftliche Stärke der Apotheke einsetzen, die Digitalisierungsschritte schneller und weiter vorausschauend umsetzen und dem Nachwuchs attraktive Arbeitsplatzangebote machen – und das mit einer Stimme ohne ewig lange regional abzustimmende Prozesse“, so Hartmann weiter.

Bereits in der Vergangenheit habe man sich erfolgreich für einen bezahlten, liberalisierten Botendienst eingesetzt, ebenso für Modellprojekte „Grippeschutzimpfen in der Apotheke“ und die Ausstellung von digitalisierten Impfzertifikaten durch alle Apotheken. „All dies gegen den Widerstand der Standesvertretung.“

Außerdem will der BVDAK bei bürokratischen Angelegenheiten unterstützend tätig werde und damit wesentlich zur wirtschaftlichen Entlastung der Apotheken über die Mitgliedskooperationen beitragen. „Die Einzelapotheke kann die überproportional steigenden bürokratischen Anforderungen kaum noch bewältigen.“