Plus 14,6 Prozent plus Inflationsausgleich

MFA streiken für mehr Geld Lilith Teusch, 06.02.2024 15:03 Uhr

Am 8. Februar streiken Medizinische Fachangestellte begleitend zu ganztägigen Tarifverhandlungen. Foto: contrastwerkstatt/stock.adobe.com
Berlin - 

Nach den Ärztinnen und Ärzten protestieren jetzt die Medizinischen Fachangestellten (MFA). Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen, gleichzeitig unterstreichen die Streiks die Forderungen der Praxen. Am 8. Februar ruft der Verband medizinischer Fachberufe (VMF) zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Eine zentrale Kundgebung wird am Donnerstagvormittag in Berlin vor dem Sitz der Bundesärztekammer (BÄK) stattfinden. 

„Wir müssen den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen“, so VMF-Präsidentin Hannelore König. Zu der Liste der Forderungen des Verbands zählen unter anderem ein höheres Einstiegsgehalt von 17 Euro pro Stunde und das rückwirkend ab dem 1. Januar, ohne eine Reduzierung von Sonderzuschlägen.

Zuschläge auf dieses Basisgehalt etwa für Fortbildung und die Übernahme von mehr Verantwortung sollen weiter mit Zuschlägen von 7,5 bis 45 Prozent honoriert werden. Das entspricht einer prozentualen Steigerung von insgesamt 14,6 Prozent über alle Berufsjahr- und Tätigkeitsgruppen.

Die weiteren Forderungen lauten:

  • Eine tarifliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2000 Euro für alle MFA und Arzthelfer:innen geben.
  • Die jährliche Sonderzahlung ab dem 2. Jahr der Betriebszugehörigkeit soll bereits 2024 von 70 auf 75 Prozent erhöht werden
  • Die Ausbildungsvergütung soll um 4,9 bis 5,1 Prozent rückwirkend zum 1. Januar steigen, für Auszubildende soll es einen Inflationsausgleich von 1000 Euro geben.

Der Streik findet begleitend zur nächsten Verhandlungsrunde statt. Die VMF-Tarifkommission hatte die Verhandlungen im Dezember verschoben. Die Verhandlungen seien festgefahren gewesen, so König. Sollte am 8. Februar keine Einigung gelingen, ist der nächste Verhandlungstermin am 7. März angedacht.

Keine Neuigkeiten bei Adexa und TGL

In den Tarifverhandlungen der Apothekengewerkschaft Adexa gibt es unterdessen keine Neuigkeiten. Seit letztem Herbst steht die Gewerkschaft mit dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) und der TGL Nordrhein in Verhandlung. Das Angebot der TGL, PTA 2024 und 2025 je 50 Euro mehr zu zahlen, war im Dezember von der Adexa als nicht verhandlungsfähig zurückgewiesen worden. Angesichts der hohen Inflation hatte die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 11,5 Prozent gefordert.