Arzneimittelskandal

Lunapharm-Opfer: CDU erwägt Entschädigung dpa, 12.09.2018 12:38 Uhr

Die brandenburgische CDU will prüfen lassen, ob und wie die Lunapharm-Opfer womöglich zu entschädigen sind. Foto: APOTHEKE ADHOC
Potsdam - 

Brandenburgs CDU-Fraktionschef Ingo Senftleben will eine Entschädigung von Opfern des Pharmaskandals prüfen lassen. Die Landesregierung solle Haftungsfragen klären, heißt es in einem Antrag der Fraktion, der in der nächsten Landtagssitzung in der kommenden Woche diskutiert werden soll. „Zudem ist die Einrichtung eines Hilfs- und Entschädigungsfonds für die Betroffenen zu prüfen.“

In dem Skandal soll das Unternehmen Lunapharm gestohlene und womöglich nicht mehr wirksame Krebsmedikamente vertrieben haben. Die Zahl der betroffenen Patienten in mehreren Bundesländern ist weiter unklar. Zuletzt hatte der Präsident des Landesamtes für Gesundheit, Detlev Mohr, erklärt: „Das Ausmaß des vermutlich illegalen Arzneimittelhandels wächst von Tag zu Tag und von Woche zu Woche“.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) war Ende August zurückgetreten. Die ihr unterstellten Behörden hätten nach einem ersten Untersuchungsbericht spätestens 2017 gegen den Handel einschreiten müssen. Senftleben kündigte an, über einen Entschädigungsfonds auch mit den anderen Fraktionschefs reden zu wollen. Womöglich werde es dann einen gemeinsamen Antrag geben.