Apotheken-Besuch in Dortmund

Laumann bei Mantell 06.08.2025 17:40 Uhr

Berlin - 

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) besuchte die Dortmunder Stifts-Apotheke von Inhaber Christian Mantell, wo sich Laumann mit dessen Vater Michael Mantell sowie Frank Dieckerhoff von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) über das Apothekensterben austauschte, von dem auch Städte wie Dortmund betroffen sind. Auch die Störanfälligkeit der Telematikinfrastruktur (TI) war Thema.

Am Besuch von Laumann mit den beiden Vertretern der AKWL nahm auch Claudia Middendorf, Landesbehinderten- und -patientenbeauftragte sowie der Dortmunder Oberbürgermeister-Kandidat der CDU, Alexander Omar Kalouti, und der Bezirksbürgermeister für Dortmund-Hörde, Michael Depenbrock, teil. Anhand der Lage der Stifts-Apotheke zeigten die Apotheker die Herausforderungen auf, mit denen vor allem kleine und mittlere Apotheken konfrontiert sind.

Steigende Betriebskosten, Fachkräftemangel, komplexe Apothekenübergaben, überbordende Bürokratie und eine unangemessene intensive Aufsichtspraxis mit hohen Folgekosten, machten so mancher kleineren Apotheke den Garaus. Mantell und Dieckerhoff verwiesen auf die im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellten Besserungen und dankten Laumann für sein Mitwirken daran. Es dränge aber die Zeit zur Umsetzung, wie die aktuellen Apothekenzahlen zeigten.

Die beiden Apotheker machten zudem deutlich, dass die unzuverlässige TI, technische Probleme bei der Stapelsignatur und die kostenintensive Umstellung auf Windows 11 die Branche zusätzlich belaste – auch hier hätten vor allem kleinere Apotheken das Nachsehen und eine verstärkte Belastung zu tragen.

Laumann betonte die Bedeutung der Vor-Ort-Apotheken als niedrigschwellige Anlaufstelle und kenne die Themen – genauso wisse er um die zunehmende Konkurrenz durch Versender. Auf die Apothekerschaft kämen daher neue Aufgaben zu; die Kammervertreter konnten hier auf die Eckpunkte des Abda-Positionspapiers zur Zukunft der Apotheken verweisen. Zudem forderte sie Unterstützung bei der Verfolgung der Versender-Verstöße, wie unzulässige Boni-Gewährung. Alle Seiten waren hingegen zufrieden mit dem Referentenentwurf zum Versandverbot von Cannabis.

Die Patientenbeauftragte Middendorf sowie OB-Kandidat Kalouti brachten sich beim Gespräch über die angespannte Lage der Aidshilfe sowie des Drogenkonsums in Dortmund ein.

„Das Gespräch verlief wie erwartet in offener, konstruktiver und angenehmer Atmosphäre – mit viel Zeit für den direkten Austausch“, so Mantell und Dieckerhoff anschließend. „Für diesen erneuten Dialog auf Augenhöhe sind wir sehr dankbar.“