Bundesgesundheitsministerium

Lakritze für Rösler und Bahr Patrick Hollstein, 19.05.2011 11:54 Uhr

Berlin - 

Den längsten Applaus gab es für Stefan Kapferer. Dabei verlässt der Staatssekretär das Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorerst noch gar nicht. Berichte über sein „Ableben im BMG“ seien verfrüht; er wolle die laufenden Gesetzgebungsarbeiten geordnet übergeben, so Kapferer beim Amtswechsel in Berlin. Die Mitarbeiter dankten es ihm.

Anders beim bisherigen Chef des Hauses, Dr. Philipp Rösler: Sein Ansehen als neuer Bundeswirtschaftsminister sei vielleicht größer. Aber er werde vermutlich schon bald die Komplexizität und das Konfliktpotential seiner bisherigen Arbeit vermissen, verabschiedete ihn ein Vertreter der Angestellten.

Rösler sagte zwar wehmütig, aber entschlossen Lebewohl: „Zwei Dinge wollte ich eigentlich nie werden: Kultusminister auf Landesebene und Gesundheitsminister auf Bundesebene“, so der FDP-Chef. Immerhin sei Gesundheit kein leichtes Ressort. Mit den unter seiner Führung beschlossenen Gesetzen ist Rösler aber zufrieden. Als „zwei große Gesetze“ hob er das GKV-Finanzierungsgesetz (GKV-FinG) sowie das kommende Versorgungsgesetz hervor.

Rösler lobte die BMG-Beamten als die „beste Verwaltung der Bundesregierung“, und auch der neue Minister, Daniel Bahr, warb um Sympathien: Er habe anfangs Bedenken gehabt, ein Team, das neun Jahre lang unter einer SPD-Ministerin gearbeitet habe, zu übernehmen. Doch er habe sich getäuscht und sei mittlerweile von der Loyalität und der Begeisterung der BMG-Mitarbeiter überzeugt. „Ich bitte Sie, mich als neuen Minister genauso zu unterstützen wie den alten.“

Könnte klappen: „Wir werden verhindern, dass Sie im Haifischbecken 'Gesundheit' gefressen werden“, versprach der Mitarbeitervertreter. Zum Abschied/Antritt gab es dann noch Lakritze: Smileys für Bahr, Autos, Fahrräder und Taler für Rösler.