Krankenversicherungen

PKV teurer für Selbstständige APOTHEKE ADHOC/dpa, 15.04.2014 14:48 Uhr

Nur für Beamte wirklich gut: Den Experten der Zeitschrift „Finanztest“ zufolge sind private Krankenversicherungen für Freiberufler eher nicht zu empfehlen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Die Angebote von privaten Krankenversicherungen (PKV) sind deutlich teurer geworden. Das berichtet die Zeitschrift „Finanztest“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Demnach muss ein 35-jähriger Modellkunde für einen Tarif mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis rund 450 Euro im Monat zahlen. Für die gleiche Gruppe gibt es aber auch Angebote für mehr als 800 Euro. Dazu kommen Selbstbeteiligungen von bis zu 1000 Euro im Jahr und weitere Kosten für Verträge für Kinder oder Ehepartner.

Für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift wurden 107 Tarife von 32 Versicherern untersucht. Das Ergebnis: Fünfmal vergaben die Tester die Note „sehr gut“, 29 Tarife schnitten mit „gut“ ab. Achtmal lautete die Note „mangelhaft“.

Den Testergebnissen zufolge sind private Krankenversicherungen besonders für Beamte geeignet, da sich ihr Dienstherr durch die Beihilfe an den Gesundheitskosten beteiligt. Daher empfehlen die Tester die private Krankenversicherung uneingeschränkt nur für Staatsdiener.

Arbeitnehmer und Selbstständige sollten eher vorsichtig sein. Sie sollten sich laut Bericht nur dann privat versichern, wenn sie vermögend sind und sich die Police ihr ganzes Erwerbsleben lang, insbesondere auch noch im Rentenalter, leisten können.

Die Beiträge könnten sich vom Eintrittszeitpunkt bis zur Rente verdreifachen. Daher müssten Angestellte und Selbstständige für den Ruhestand eine sechsstellige Summe zur Deckung ihrer Krankenversicherungskosten ansparen.

Ein Wechsel in die private Krankenversicherung sollte daher gut überlegt sein, raten die Finanzexperten. Eine Rückkehr zu einer Krankenkasse sei nicht immer einfach. Einmal privat versichert, könne man ab einem Alter von 55 Jahren so gut wie gar nicht mehr in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren.

Für ihr Geld bekommen Privatversicherte allerdings in der Regel mehr Leistung als gesetzlich Versicherte. Laut Bericht umfassen Angebote Leistungen für Psychotherapie oder für teure Hilfsmittel wie Hörgeräte sowie für häusliche Krankenpflege oder Hospizbegleitung.