Krankenhausreform

500 Millionen Euro für Pflege dpa, 19.09.2015 08:52 Uhr

Zusätzliche Gelder: Kliniken, die nicht am Pflegepersonal sparen, sollen nach Vorstellung von Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD) und Dr. Georg Nüßlein (CSU) mehr Geld bekommen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Gesundheitspolitiker von Union und SPD wollen nach einem Medienbericht mit zusätzlich 500 Millionen Euro dem drohenden Pflegenotstand in den Krankenhäusern entgegenwirken. Ein entsprechendes Sechs-Punkte-Papier der Bundestagsabgeordneten Dr. Georg Nüßlein (CSU) und Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD) liegt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vor, dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören. Es soll demnach eine Ergänzung der derzeit im Bundestag debattierten Krankenhausreform sein.

Dabei sollen die Pflegezuschüsse für die Krankenhäuser dem Bericht zufolge verstärkt nach deren Budgets für Pflegepersonal ausgerichtet werden. „Krankenhäuser, die nicht am Pflegepersonal sparen oder gespart haben, bekommen künftig mehr Geld. Personalabbau wird dagegen bestraft“, erläuterte Lauterbach.

Die Grünen wollen bei der geplanten Pflegereform eine stärke Entlastung pflegender Angehöriger durchsetzen. „Pflegende Angehörige unterschätzen oftmals zu Beginn die körperlichen wie auch besonderen psychischen Herausforderungen der familiären Pflege“, sagte die Pflege-Expertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Elisabeth Scharfenberg, der Welt am Sonntag. „Sie brauchen Zeit zum Durchatmen, Zeit für sich.“ Deshalb müssten die Angebote für Tages- und Nachtpflege sowie zur Kurzzeit- oder Verhinderungspflege weiter ausgebaut werden.