Bundesratsinitiative

KKH verteidigt Versandhandel Alexander Müller, 11.06.2008 17:35 Uhr

Berlin - 

Der Vorstandsvorsitzende der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) Ingo Kailuweit hat sich gegen eine Einschränkung des Arzneimittelversandhandels ausgesprochen. Zwar stellten gefälschte Arzneimittel ein wachsendes Problem dar. Jedoch sind daran laut Kailuweits nicht die seriösen Versandapotheken Schuld: Diese dürften nicht mit kriminellen Arzneimittelfälschern in einen Topf geworfen werden; vielmehr müssten schwarze Schafe konsequent identifiziert und bestraft werden, „ohne gleich eine ganze Versandform zu diskreditieren“.

Auch beim Arzneimittelverkauf müssten die Gesetzmäßigkeiten der freien Marktwirtschaft gelten, so Kailuweit. Der Wettbewerb zwischen den Anbietern komme letztlich den Versicherten zugute. Patienten, die ihre Medikamente online bestellen möchten, sollten auch auf die Informationen ihrer jeweiligen Krankenkasse achten.

Seit Mai 2006 kooperiert die KKH mit der niederländischen Europa Apotheek Venlo. Im September 2007 untersagte das Sozialgericht Darmstadt der Kasse, auf der eigenen Homepage für den Versender zu werben. Geklagt hatte nach Angaben der Kasse ein Landesapothekerverband; einem KKH-Sprecher zufolge hängt das aktuelle Plädoyer für den Versandhandel mit diesem Fall „nicht wirklich“ zusammen - das Urteil liege immerhin schon einige Monate zurück.