Gesundheitsfonds

Kassen erwarten Wechselwelle APOTHEKE ADHOC, 26.05.2008 12:39 Uhr

Berlin - 

Die Krankenkassen rechnen mit einer Wechselswelle der Versicherten zur Einführung des Gesundheitsfonds im Jahr 2009: Bei Erhebung eines Zusatzbeitrages würden 35 Prozent der Versicherten sicher oder sehr wahrscheinlich ihre Kasse wechseln. Dies ergab eine Befragung des BKK Bundesverbandes unter rund 1200 GKV-Versicherten zwischen 18 und 65 Jahren. Zwei Drittel der Befragten befürchten als Konsequenz des Gesundheitsfonds zudem eine Reduktion der GKV-Leistungen auf eine „Grundversorgung“.

Kassen können ab 2009 einen Zusatzbeitrag von ihren Mitgliedern erheben, wenn sie mit dem von der Bundesregierung festgesetzten einheitlichen Beitragssatz nicht auskommen. Sie können gegebenenfalls aber auch Einnahmen an die Versicherten ausschütten. Prämienzahlungen in Höhe von 10 Euro würden 27 Prozent der Versicherten zu einem Wechsel in andere Kassen bewegen. Durch Prämienzahlungen in Höhe von 20 Euro zögen sogar die Hälfte aller Befragten einen Wechsel in Betracht. Allerdings erhoffen sich 64 Prozent der Befragten eine Ausweitung des Leistungsangebots ihrer Kasse; nur 36 Prozent würden eine Auszahlung vorziehen.

Die Wechselbereitschaft sinkt laut Befragung jedoch in signifikantem Ausmaß, wenn die Kunden mit dem Leistungsangebot und dem Service ihrer Krankenkasse zufrieden sind. Ein verbessertes Leistungsangebot der Konkurrenz würde dagegen 45 Prozent zu einem Wechsel bewegen. Zwar ist das Wechselpotenzial bei Neukunden am größten, aber auch 44 Prozent der Langzeitversicherten, die über fünf Jahre die Kasse nicht gewechselt haben, sind bereit, bei besseren Leistungen die Kasse zu wechseln.