Grippeimpfstoffe

Virchow-Bund gegen Exklusivverträge APOTHEKE ADHOC, 17.12.2012 15:19 Uhr

Unverantwortlich: Der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, kritisiert die erneuten Exklusivausschreibungen zu Grippeimpfstoffen. Foto: NAV Virchowbund
Berlin - 

Der NAV-Virchow-Bund fordert den Gesetzgeber aus, Exklusivausschreibungen bei Impfstoffen zu unterbinden. „Anbietermonopole bei Impfstoffen stehen den Präventionsbemühungen im Gesundheitswesen diametral entgegen“, kritisierte der Bundesvorsitzende Dr. Dirk Heinrich. Ein Impfchaos wie in diesem Herbst dürfe sich nicht wiederholen. Da die Exklusivverträge durch das AMNOG erst ermöglicht worden seien, sei es nun auch Aufgabe der Politik, umgehend nachzuregulieren, so Heinrich.

„Beim langwierigen und komplexen biologischen Produktionsprozess von Impfstoffen, der mitunter eine Vorlaufzeit von einem Jahr beträgt, ist es schon aus technischen Gründen unverantwortlich, allein auf einen Hersteller zu setzen.“ Gehe wie in diesem Jahr bei einem Hersteller etwas schief, könnten Risikopatienten nicht rechtzeitig immunisiert werden. „In solchen Fällen ist mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate der Bevölkerung zu rechnen. Das ist ein Skandal“, kritisiert Heinrich.

Der NAV Virchow-Bund fordert verbindliche Zielvorgaben in der Präventionsstrategie der Bundesregierung: „Ein Vorsorgeplan muss konkrete Impfziele festlegen und die Rahmenbedingungen zu ihrer Erreichung ermöglichen“, so Heinrich. „Das fängt bei den Kassen an, denen die einseitige Kostensenkungspolitik untersagt werden muss, und hört bei den niedergelassenen Ärzten auf, die in die Lage versetzt werden müssen, ihre Patienten rechtzeitig und umfassend vor Infektionskrankheiten zu schützen.“