Grippeimpfstoffe

Graue: Zu spät für die Impfung APOTHEKE ADHOC, 08.10.2012 18:16 Uhr

Berlin - 

Da der Ausschreibungsgewinner Novartis seinen Rabattimpfstoff nicht rechtzeitig liefern kann, dürfen Ärzte in Bayern nun alle Impfstoffe einsetzen, die zum europäischen Referenzpreis erhältlich sind. Dazu gehören die Impfstoffe Afluria (CSL), Fluad (Novartis), Grippeimpfstoff ratiopharm, Grippeimpfstoff Stada, Intanza (Sanofi), Influvac und Xanaflu (beide Abbott).

In Hamburg und Schleswig-Holstein setzten die federführende Krankenkassen allerdings weiter auf die Novartis-Impfstoffe Fluad und Optaflu. Erste Chargen wurden vom Paul-Ehrlich-Institut zwar freigegeben, dem Vorsitzenden des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue zufolge ist eine flächendeckende Versorgung allerdings immer noch nicht gewährleistet.

Denn wie viele Ampullen letztendlich in den Apotheken und Arztpraxen angekommen seien, bleibe weiterhin unklar. Der Großhandel habe bislang 20.000 Einheiten an die Apotheken geliefert. Wie viel Impfstoff von Novartis direkt an die Apotheken geliefert wurde, ist laut Graue unklar. Der Pharmakonzern spreche von 200.000 Ampullen. Auf Nachfrage in Apotheken in den beiden Bundesländern seien aber höchstens Teilmengen geliefert worden.

Laut Graue sind inzwischen viele Patienten erkältet und können daher nicht mehr geimpft werden. Daher bestehe die latente Gefahr einer mangelnden Immunisierung großer Bevölkerungsteile im Norden, so Graue. Der Hamburger Apothekerverein fordert daher die Aufsichtsbehörden auf, entsprechend zu reagieren „aber nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und die ersten echten Grippefälle aufgetreten sind.“