Flächendeckende Versorgung

Gerlach fordert Apotheken-Gipfel 06.06.2025 10:16 Uhr

Berlin - 

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hat anlässlich des Tages der Apotheke einen „Apotheken-Gipfel“ auf Bundesebene mit allen Beteiligten angeregt, um die wohnortnahe Arzneimittelversorgung langfristig zu sichern.

„Es gibt dringenden Reformbedarf auch bei den Apotheken. Wir müssen deshalb Länder, Apothekerschaft, pharmazeutischen Großhandel und Krankenkassen an einen Tisch bringen, um nachhaltige Konzepte zu entwickeln“, erklärt die Ministerin. Denn es sei wichtig, eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln auch in Zukunft sicherzustellen.

„Unsere Apotheken sind ein wesentlicher Teil der staatlichen Daseinsvorsorge“, betonte Gerlach. Zwar habe die ehemalige Bundesregierung auch erkannt, dass die wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch ein flächendeckendes Netz an Vor-Ort-Apotheken gefährdet sei, doch seien die ergriffenen Maßnahmen aus Sicht Bayerns in die falsche Richtung gegangen.

Keine Apotheke-light

„Arzneimittel-Abgabestellen ohne Apotheker vor Ort verschlechtern die Qualität der Beratung und die sichere Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln – und zwar nicht nur im ländlichen Raum. Das gefährdet Therapieerfolge – und damit die Gesundheit der Patientinnen und Patienten!“, so Gerlach.

Die Leistungsfähigkeit und wirtschaftliche Unabhängigkeit der öffentlichen Vor-Ort-Apotheken müssten erhalten bleiben, erklärte Gerlach. Das Bayerische Gesundheitsministerium sehe die Belastungen der Apothekerschaft und wolle sich weiterhin für Verbesserungen des bewährten Systems einsetzen.

Zeitnahe Umsetzung des Koalitionsvertrags

Gerlach betonte, im aktuellen Koalitionsvertrag fänden sich viele bayerische Forderungen wieder – etwa eine auskömmliche, an die gestiegenen Kosten angepasste Honorierung von Apothekenleistungen. Auch die Stärkung der Vor-Ort-Apotheken als erste Anlaufstelle in der Gesundheitsversorgung sei dort vorgesehen. „Die zeitnahe Umsetzung des Koalitionsvertrags in konkrete gesetzliche Regelungen werden wir weiterhin mit Nachdruck verfolgen“, erklärt die Ministerin.

„In Bayern sind wir im Gespräch mit allen Beteiligten. Gemeinsam mit der Bayerischen Landesapothekerkammer und dem Bayerischen Apothekerverband setzen wir uns beispielsweise aktiv dafür ein, dass es auch zukünftig genügend Apothekerinnen und Apotheker, PTA und PKA in öffentlichen Apotheken gibt.“