Schweinegrippe

Europarat: Verschwendung bei H1N1 APOTHEKE ADHOC, 25.06.2010 11:17 Uhr

Straßburg/ Berlin - 

Der Europarat hat Behörden und Regierungen für ihren Umgang mit der Schweinegrippe stark kritisiert: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die EU-Gesundheitseinrichtungen und die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten hätten „große Summen“ öffentlicher Gelder verschwendet und in der europäischen Bevölkerung „unbegründete Ängste“ geweckt. Dies geht aus einer Entschließung der Parlamentarischen Versammlung hervor.

Demnach wurde die Schwere der Pandemie von der WHO stark überbewertet und so die Prioritäten in der öffentlichen Gesundheit verzerrt. Die WHO sei nicht bereit gewesen, ihre Prognose zum Ausbruch der Schweinegrippe zu korrigieren. Zudem hätten weder die WHO noch die europäischen Gesundheitsbehörden die Namen und Interessen der Mitarbeiter veröffentlicht, die an den Pandemieempfehlungen beteiligt waren.

Der Europarat fordert mehr Transparenz und eine bessere Verwaltung. Außerdem müsse es Garantien geben gegen „ungerechtfertigte Einflussnahmen durch persönliche Interessen“. Ein öffentlicher Fonds, der durch einen Pflichtbeitrag der Pharmaindustrie finanziert werden könnte, soll künftig unabhängige Forschung und Beratung ermöglichen.

Die Initiative zu der Entschließung geht auf den Epidemiologen und ehemaligen Bundestagsabgeordneten Dr. Wolfgang Wordarg (SPD) zurück. Dem Europarat gehören 47 Staaten an, er hat beratende Funktion zu wirtschaftlichen, sozialen und europäischen Fragen.