Arzneimittelfälschungen

Apothekenkreuz für Drogerien? APOTHEKE ADHOC, 17.01.2013 18:03 Uhr

Zwei Vorschläge: Die EU will das grüne Apothekenkreuz als Symbol für den legalen Versand auf Internetseiten von Apotheken und Händlern platzieren. Screenshot
Berlin - 

Das Apotheken-A bei dm ist nur eine von mehreren Flanken, an denen die Abgrenzung von Apotheke und Drogerie unter Beschuss steht: Die EU-Kommission arbeitet derzeit an einem Logo, mit dem Verbraucher in ganz Europa registrierte Versandhändler von Medikamenten erkennen sollen. Weil auch Drogerien frei verkäufliche Arzneimittel im Internet anbieten, soll das Zeichen branchenübergreifend gelten. Die Beamten in Brüssel würden trotzdem gerne das grüne Apothekenkreuz verwenden.

Das neue Logo soll auf den Internetseiten aller Apotheken und Händler erscheinen, die legal Medikamente verkaufen. Die EU hat dafür im vergangenen Oktober zwei verschiedene Beispiele vorgeschlagen.

Die erste Option zeigt einen mit grauen Kreisen stilisierten Haken, der mittig das grüne Apothekenlogo zeigt. Das zweite Beispiel stellt ein weißes Kreuz vor einem aus mehreren Grüntönen bestehenden Hintergrund dar. Zusätzlich zum Logo soll beispielsweise die Landesflagge oder ein Text das Herkunftsland der Apotheke oder des Händlers zeigen.

Setzen sich diese Vorschläge durch, könnten Drogerieketten oder Einzelhändler europaweit auf ihren Internetseiten mit dem grünen Apothekenkreuz werben.

Die Verbände konnten bis heute Stellung nehmen. Der europäische Apothekerverband PGEU wehrt sich gegen das grüne Apothekenkreuz als einheitliches Kennzeichen für den legalen Versand von Arzneimitteln. Verwenden herkömmliche Händler das medizinische Symbol, könnte dies zu einem Durcheinander führen, kritisiert der Dachverband.

Zudem sei die Verwendung außerhalb von Apotheken in einigen EU-Ländern illegal. Mitgliedsstaaten wie Portugal, Irland und Italien nutzen das grüne Kreuz ausschließlich für registrierte Apotheken. Der PGEU empfiehlt, statt des Kreuzes eine Tablette zu zeigen.