Deutscher Apothekertag 2008

EU, Versandhandel, Rabattverträge APOTHEKE ADHOC, 17.09.2008 15:52 Uhr

München - 

Interdisziplinär und international: Mit konkreten Erfahrungsberichten und alternativen Lösungsansätzen soll der Deutsche Apothekertag 2008 in München trotz der angespannten europarechtlichen Lage Schwung in die Weiterentwicklung des Berufsbildes bringen. Nach der Eröffnung durch ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf und dem Bericht des Hauptgeschäftsführers Dr. Hans-Jürgen Seitz stehen drei Arbeitskreise auf dem Programm. Gemeinsam mit Vertretern der Ärzte und Kassen, Gewerkschafts- und Patientenvertretern sowie Gesundheitsökonomen diskutieren die Delegierten am Freitag über die Herausforderung der demographischen Entwicklung.

Parallel dazu präsentieren Apotheker aus den USA und Norwegen sowie Vertreter von Behörden und Verbänden ihre Erfahrungen in den jeweiligen Apothekensystemen. Am Samstag sind Gesandte aus den Parteien zur politischen Diskussion eingeladen. Die Grünen bleiben offenbar auch in diesem Jahr als einzige Bundestagsfraktion dem Apothekertag fern; an der Diskussion wird allerdings eine Vertreterin teilnehmen.

Bereits im Vorfeld waren rund 50 Anträge aus den Mitgliedsorganisationen eingereicht worden. Zur Diskussion gestellt werden aktuelle politische Themen wie die Sicherung der Freiberuflichkeit gegen die Vorstöße aus Brüssel, den Erhalt des Fremd- und Mehrbesitzverbots, die Einschränkung des Versandhandels sowie die Senkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel, die Rabattverträge, das Werbeverbot für Arzneimittel und die Einschränkung von Ärztemustern.

In anderen Anträgen werden die stärkere Einbindung der Apotheker in Präventions- und Versorgungsangebote gefordert. Unter anderem soll über die wiederholte Belieferung von Rezepten, Konzepte zur Versorgungsforschung, einen Bürokratieabbau in den Apotheken, eine Erhöhung der Notdienstgebühr, Vertragsgrundlagen bei der Heimversorgung, Maßnahmen zur Förderung der Weiterbildung und Klinischen Pharmazie diskutiert werden. Auch die Aut-idem-Regelung, das Zielpreismodell sowie der Ausgleich von Warenlagerwertverlusten stehen auf der Agenda.