EU-Apothekerverband

PGEU: Apotheker nicht abkoppeln APOTHEKE ADHOC, 11.12.2012 10:17 Uhr

Positionspapier mit Visionen: Der EU-Apothekerverband zufolge will die Rolle der europäischen Apotheker stärken und weiterentwickeln. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Nicht nur in Deutschland wollen die Apotheker sich mit ihren Kompetenzen besser in die Versorgung einbringen, sondern in ganz Europa. Der EU-Apothekerverband PGEU hat ein Strategiepapier entwickelt, wie die Qualität und Sicherheit der Arzneimitteltherapie und die Effizienz des Gesundheitssystems mithilfe der Apotheker verbessert werden können. In dem Papier spiegele sich der Wunsch wider, den Beruf des Apothekers in einem wirtschaftlich schwierigen Klima zu stärken und den Patienten die bestmögliche und kostengünstigste Versorgung zu bieten, heißt es.

Damit Patienten zuverlässig mit den richtigen Medikamenten versorgt werden und die Versorgungskette lückenlos funktioniert, könnten Apotheker laut PGEU enger mit nationalen Behörden oder Pharmaherstellern zusammenarbeiten. Auch das Blistern und die Abgabe von Notfallmedikamenten ohne Rezept könnten laut PGEU zur Verbesserung der Versorgungsqualität beitragen.

Therapieergebnisse könnten Apotheker verbessern, indem sie Patienten beim Medikationsmanagement unterstützten. Daher sollten die Pharmazeuten Zugang zur Medikationsliste eines Patienten erhalten, um auf alle relevanten Informationen zugreifen zu können.

Behandlungsergebnisse bei Chronikern könnten laut PGEU verbessert werden, indem Apotheker mit anderen Akteuren des Gesundheitssystems enger zusammenarbeiten. Die Abgabe von Klinikmedikamenten durch die Apotheke an die Patienten könnte laut PGEU die Therapieergebnisse verbessern.

Um etwas Gutes für das Gesundheitswesen zu tun, sollten Apotheker verstärkt bei der Entwicklung von E-Health-Strategien, Screening-Programmen und Impfkampagnen mitwirken. Wenn die Pharmazeuten den Patienten gerade bei Polymedikationen Hilfestellungen leisteten, könnten beispielsweise Wechselwirkungen vermieden, Kosten gespart und das Gesundheitssystem ökonomischer gestaltet werden.

Dadurch, dass die Apotheke oftmals die erste und letzte Anlaufstelle eines Patienten sei, befinde sich der Apotheker in einer einzigartigen Situation innerhalb des Gesundheitssystems, heißt es in dem Strategiepapier.

Das Gesundheitswesen sei in einem ständigen Wandel. Von diesem Prozess könnten die Apotheker nicht ausgeschlossen werden. Für die Zukunft sei es wichtig, die Unabhängigkeit der Apotheken aufrecht zu erhalten und sie von finanziellem Druck fernzuhalten.