Randnotiz

Eine Stimme für Yves Bot Alexander Müller, 28.08.2009 09:03 Uhr

Berlin - 

Der Wahlsieg von Daniel Bahr kommt nicht unbedingt überraschend, und dass Ulla Schmidt mit ihrer Dienstwagenaffäre derzeit keine Spitzenwerte würde einfahren können, war ebenfalls zu erwarten. Die Kuriositäten der APOTHEKE ADHOC Direktwahl zum Gesundheitsminister finden sich unter den frei formulierten Vorschlägen.

Naheliegend waren noch die Gesundheitsexperten der Fraktionen wie Annette Widmann-Mauz, Wolfgang Zöller (beide CDU), Peter Friedrich (SPD) oder Dr. Harald Terpe (Grüne) sowie die amtierende Gesundheitsministerin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig (SPD).

Bei anderen Spitzenpolitikern erschließt sich der Bezug zur Gesundheitspolitik dagegen nicht auf den ersten Blick: Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU), FDP-Chef Guido Westerwelle sowie die liberale Europaabgeordnete und FDP-Wahlkampfzugpferd Silvana Koch-Mehrin.

Aus dem Stand möchten einige Wähler die Bremer Apothekerin Dr. Rita Mohr-Lüllmann (CDU), die erstmals für den Bundestag kandidiert, ins höchste Gesundheitsamt heben. Die Stimmen für den (vor 133 Jahren verstorbenen) russischen Anarchisten Michail Alexandrowitsch Bakunin, Donald Duck und „jeder außer Josef Hecken“ haben wir als Scherze verbucht. Bei Edwin Kohl waren wir uns nicht sicher. Angesichts des medialen Rummels um Horst Schlämmer, sind zehn Stimmen für die Kunstfigur von Harpe Kerkeling schon eher eine Enttäuschung als ein Erfolg.

Ein Wähler war dem Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof (EuGH), Yves Bot, offenbar so dankbar für dessen klare Absage an Apothekenketten, dass er ihn kurzerhand zum Gesundheitsminister machen wollte. Hat nur einen Haken: Bot ist Franzose und dürfte die Wahl nicht annehmen. Vermutlich hat er die Stimme sowieso von seiner Frau erhalten, die ja bekanntlich auch Apothekerin ist.