Rabattverträge

Dexcel stoppt DAK-Ausschreibung APOTHEKE ADHOC, 21.10.2008 11:51 Uhr

Berlin - 

Seit Monaten streiten Hersteller und Krankenkassen über die Vergabe von Rabattverträgen. Jetzt musste die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) ihre Ausschreibung über Betablocker, Fentanyl und Neuroleptika zurückziehen, nachdem die mündliche Verhandlung vor dem Bundeskartellamt offenbar wenig ermutigend für den Erfolg der Ausschreibung war. Die Dexcel Pharma GmbH hatte bei der Vergabekammer des Bundes beim Bundeskartellamt einen Nachprüfungsantrag gestellt.

Dexcel hatte argumentiert, die Zusammenfassung einzelner Wirkstoffe zu Losen benachteilige mittelständische Unternehmen, da diese regelmäßig nicht über ein umfassendes Produkt-Portfolio verfügen. Das Unternehmen der israelischen Pharmagruppe Dexxon fordert außerdem, dass Rabattverträge grundsätzlich in einem offenen Verfahren ausgeschrieben werden. Die DAK habe sich dagegen für ein Verhandlungsverfahren entschieden und einzelne Wirkstoffe zu Losen zusammengefasst, teilte Dexcel mit. Die Kasse will sich aus rechtlichen Gründen zum Thema Rabattverträge vorerst nicht äußern.

Mit der Beschwerde vor der Vergabekammer hat Dexcel zunächst die Aufhebung der Ausschreibung seitens der DAK erreicht. Doch das Unternehmen mit Sitz in Alzenau bei Frankfurt will mehr: Um eine Entscheidung der Vergabekammer zu erzwingen, hat Dexcel eigenen Angaben zufolge einen sogenannten Fortsetzungsfeststellungsantrag gestellt und damit die Prüfung von Vergabefehlern gefordert.