Datenskandal

Das Krisenmanagement der ABDA APOTHEKE ADHOC, 18.12.2012 16:18 Uhr

Krisenmanagement: Um den Datenskandal aufzuklären, bildet die ABDA eine Arbeitsgruppe und berät sich bei externen Krisenberatern. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Die ABDA erlebt derzeit eine bewegte Vorweihnachtszeit. Mit aller Kraft ist man in der Jägerstraße bemüht, Vorwürfe von sich zu weisen, nach denen die ABDA in den bezahlten Datendiebstahl involviert war. Für das operative Krisenmanagement ist eine kurzfristig einberufene, 3-köpfige Gruppe verantwortlich: der designierte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz sowie ABDA-Sprecher Florian Martius. Gemeinsam wurde zunächst ein Brief an die Mitgliedsorganisationen verfasst, in dem die Bildung einer Arbeitsgruppe angekündigt wird.

Der Arbeitsgruppe „Verbands-Compliance“ soll Schmidt vorsitzen. Die Gruppe soll die hauseigenen Richtlinien, den Umgang mit Kontakten zu Behörden sowie den internen Schulungsbedarf evaluieren. Zudem soll ein Compliance-Beauftragter ernannt werden. Auch ein externer Berater soll hinzugezogen werden. Dieser soll laut ABDA-Sprecher Martius zu einem späteren Zeitpunkt benannt werden.

Neben Schmidt, Martius und Schmitz gehören der 6-köpfigen Arbeitsgruppe die folgenden Mitglieder an: Mathias Arnold (designierter Vizepräsident), Dr. Andreas Kiefer (designierter Präsident der Bundesapothekerkammer) und Fritz Becker (Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes).

Inhaltlich bleibt die ABDA bei ihrer Haltung: Die bezahlte Datenweitergabe sei nicht der Arbeitsstil der ABDA, so Schmidt. Allein die Tatsache, dass man der ABDA ein solches Verhalten zutraue, habe zur Gründung der Arbeitsgruppe ausgereicht.

Der designierte ABDA-Präsident stellte jedoch auch fest, dass die ABDA auch in Zukunft lobbyieren werde: „Ungeachtet dieser konkreten Maßnahmen bleiben wir bei unserem Grundverständnis, dass ein politischer Meinungsbildungsprozess über Interessengruppen unverzichtbare Grundlage für eine funktionierende Demokratie ist“, so Schmidt.

Neben der Arbeitsgruppe versucht Martius, sich auch externe Ratschläge zu besorgen: Um seine PR-Maßnahmen fachmännisch zu hinterfragen, habe er einen „Sparingspartner“ beauftragt, also einen „externen Krisenberater“.