Rabattverträge

DAK informierte Apothekerverbände nicht APOTHEKE ADHOC, 07.05.2009 19:07 Uhr

Berlin - 

Während die AOK ihre neuen Rabattverträge mit großem Tusch feiert, sind zum 1. Mai nahezu unbemerkt neue Verträge der Deutschen Angestellten Kasse (DAK) gestartet. Für die betroffenen Wirkstoffe Amitriptylin, Lorazepam und Metoprololsuccinat sind damit zum Stichtag die alten Sortimentsverträge ausgelaufen. Ärgerlich: Die Apotheken wurden nicht gesondert über die Änderungen informiert.

Bislang hatte die DAK mit Hexal/Sandoz/1A und Ratiopharm/AbZ Rabattverträge über das gesamte Portfolio geschlossen. Zumindest für die drei Wirkstoffe gibt es nun Einzelverträge mit verschiedenen Herstellern.

Die DAK vertraut offenbar darauf, dass die Apotheker die Lauer-Taxe regelmäßig nach Änderungen für sämtliche Wirkstoffe abscannen: „Die Apotheken und Apothekerverbände wurden über die Meldung in die Software zum 1. Mai informiert“, teilte die DAK auf Nachfrage von APOTHEKE ADHOC mit. Zudem seien die Ausschreibung und der geplante Vertragsbeginn seit Ende März im „Deutschen Apothekenportal“ ersichtlich gewesen. „Eine gesonderte Information an die Apothekerverbände erfolgte aufgrund der geringen Änderungen nicht“, so die Kasse.

Probleme für das Lagermanagement scheint die DAK nicht zu sehen: Aufgrund der „Überschneidungen bei den alten und neuen Vertragspartnern“, der Liefergarantie der Hersteller sowie der schnellen Beschaffbarkeit über den Großhandel sei „nicht mit Problemen in der Apotheke zu rechnen“, so die DAK. „Eine Toleranzphase ist daher nicht vorgesehen.“

Immerhin dürfte sich der Umstellungsaufwand tatsächlich in Grenzen halten. Bei Amitriptylin sind mit Hexal und Sandoz die beiden früheren Sortimentsvertragspartner im Boot. Ratiopharm, AbZ und 1A haben das Antidepressivum nicht im Sortiment. Lorazepam wurde unter den alten Verträgen nur von Ratiopharm zur Verfügung gestellt. Zukünftig sind auch Dologiet und Mylan Dura Lieferanten. Metoprololsuccinat müssen die Apotheker künftig von 1A, Hexal oder Sandoz abgeben. Ratiopharm und AbZ-Pharma bieten lediglich Retardzubereitungen an.