„Omikron hat Karneval mitgefeiert“

Covid-19: Hausärzte warnen vor Praxisschließungen Carolin Ciulli, 11.03.2022 08:19 Uhr

Die Hausärzte in Nordrhein warnen angesichts steigender Infektionszahlen vor einer massiven Belastung und Engpässen im Gesundheitswesen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Der Vorsitzende des Hausärzteverbands Nordrhein, Oliver Funken, blickt mit Sorge auf die steigenden Corona-Zahlen. „Die Positivtestungen schnellen gerade nach oben“, sagte Funken der Rheinischen Post. Auch Praxispersonal sei zunehmend betroffen.

In der vergangenen Woche seien es vor allem Jugendliche und junge Erwachsene bis 30 Jahren gewesen, inzwischen folge die nächste Generation, also deren Eltern. „Es breitet sich in die Familien hinein aus. Wir erleben auch mit steigender Tendenz, dass sich die Großeltern bei den Enkeln anstecken.“

Noch ist die Gesundheitsversorgung gewährleistet. Aber zunehmend müssen Arztpraxen schließen, weil das Personal sich angesteckt hat“, sagte Funken – und warnte: „Wir laufen erneut auf eine massive Belastung und Engpässe im Gesundheitswesen zu.“ Die Belastung der kritischen Infrastruktur, die ja schon lange vermutet wurde, scheine jetzt zu greifen. Funken vermutet einen starken Zusammenhang mit Karneval. „Omikron hat Karneval mitgefeiert.“

Funken forderte zudem, jetzt ankommende Geflüchtete konsequent zu impfen. Flüchtlinge aus der Ukraine fallen in den Anwendungsbereich der Coronavirus-Impfverordnung und dürfen gegen Sars-CoV-2 geimpft werden. Das teilte die Kammer in Berufung auf das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit. Der Anteil komplett gegen Covid-19 geimpfter Personen aus der Ukraine ist laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit knapp 35 Prozent eher gering. Bei „ordnungsgemäßem Nachweis des Impfstatus in der Ukraine“ können der Kammer zufolge auch digitale Impfzertifikate ausgestellt werden.