Landtagswahl NRW

CDU siegt klar in NRW, Schwarz-Gelb trotzdem abgewählt APOTHEKE ADHOC, 15.05.2022 18:03 Uhr aktualisiert am 16.05.2022 07:40 Uhr

In NRW hat die CDU die Wahl klar gewonnen, aber die schwarz-gelbe Regierung wurde abgewählt. Foto: Pixabay
Berlin - 

Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen ist die CDU mit Abstand stärkste Fraktion geworden. Sie kommt laut dem vorläufigen Endergebnis auf 35,7 Prozent der Stimmen und distanziert die SPD mit 26,7 Prozent deutlich auf Platz 2. Die FDP stürzt ab, großer Gewinner der Wahl sind die Grünen.

Die schwarz-gelbe Landesregierung unter der Führung von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wurde deutlich abgewählt. Das liegt vor allem an dem Absturz der FDP. Sie kommt laut Hochrechnung auf 5,9 Prozent (-6,7 Prozent).

Großer Gewinner sind dagegen die Grünen: Sie legen um 11,8 Prozentpunkte zu und kommen auf 18,2 Prozent. Die SPD muss dagegen ihr historisch schlechtestes Ergebnis in NRW hinnehmen. Die Sozialdemokraten verlieren 4,2 Prozentpunkte auf 26,7 Prozent.

Die AfD liegt bei 5,4 Prozent und musste ebenfalls Verluste hinnehmen (-1,9). Die Linke verpasst den Einzug mit 2,1 Prozent (-2,8) in den Landtag klar. Die Wahlbeteiligung lag mit 56 Prozent deutlich unter dem Wert von vor fünf Jahren. Vor allem die SPD hat viele Stimmen an die Nichtwähler verloren.

Im Landtag erhält die CDU 76 von 195 Sitzen, gefolgt von SPD (56) und Grünen (39). FDP und AfD kommen auf je 12 Sitze. Neben einem schwarz-grünen Bündnis und einer Großen Koalition wäre auch eine Ampel nach bundespolitischem Vorbild rechnerisch möglich.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte am Sonntagabend in der ARD, es sei in dieser Situation vermessen, über eine Regierungsbildung zu sprechen. Er plädierte dafür, dass zunächst CDU und Grüne miteinander ein mögliches Regierungsbündnis ausloten. „Wir haben diese Wahl verloren. Union und Grüne haben gewonnen, die müssen daher auch zuerst die Gespräche führen. Alles andere kommt danach“, sagte der Minister am Sonntagabend in der ARD. Zunächst müssten die Wahlsieger miteinander verhandeln. „Vielleicht reicht es ja noch ganz knapp für Rot-Grün“, fügte er hinzu. „Aber das ist jetzt nicht der Moment, wo wir darüber spekulieren, was wir schon wieder für Regierungen bilden.“ Erstmal müsse man die Niederlage akzeptieren. Update: Nach dem vorläufigen Endergebnis ist zudem klar, dass es für Rot-Grün nicht reicht.