Apothekenhonorar

BMG: Apothekerprotest ist nur Wahlkampf APOTHEKE ADHOC/dpa, 05.08.2012 10:15 Uhr

Berlin - 

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) lehnt die Forderungen der Apotheker nach einer deutlicheren Honorarerhöhung ab. Die von Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) geplante Erhöhung um 25 Cent sei angemessen. Die Proteste aus den Reihen der ABDA sind aus Sicht des BMG standespolitisch motiviert: „Die scharfen Äußerungen zeigen die internen Auseinandersetzungen im Vorfeld von anstehenden Wahlen bei der Apothekerschaft“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Samstag.

 

Zuvor hatte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf vor einem Apothekensterben gewarnt, sollte die Regierung nicht mehr für die Apotheken tun: „Wir sind inzwischen soweit, dass jede Woche fünf Apotheken schließen, und zwar aus wirtschaftlichen Gründen.“ Die vorgeschlagene Erhöhung von drei Prozent nach dann neun Jahren reiche längst nicht aus, die in dieser Zeit deutlich gestiegenen Sach- und Personalkosten auszugleichen, so Wolf.

Die Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, Magdalene Linz, hatte Rösler und Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) Feigheit vorgeworfen. Sie hätten „Angst, dass die Erhöhung dann als Geschenk für Apotheker und als Klientelpolitik kritisiert wird“. Sie drohte den FDP-Politikern damit, am HV-Tisch die Wähler darüber zu informieren, wer aus ihrer Sicht für das Apothekensterben verantwortlich ist.

Der GKV-Spitzenverband findet diese Alarmrufe übertrieben: „Angesichts der nach wie vor hohen Apothekendichte in Deutschland scheint das reale Einkommen bisher jedoch alles andere als unattraktiv zu sein“, sagte eine Verbands-Sprecherin. Ein großflächiges Apothekensterben herbeizujammern und damit Druck auf die Politik aufzubauen, sei angesichts von mehr als 21.000 Apotheken völlig übertrieben.